Börse Spanien bereitet Dax-Anlegern Sorge

Die schwache Wirtschaftsentwicklung in Spanien hat an den europäischen Börsen zu Wochenbeginn für lange Gesichter gesorgt. Der Dax schloss am Montag 0,6 Prozent niedriger bei 6761 Punkten. Der EuroStoxx50 verlor 1,5 Prozent auf 2308 Zähler.

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Die Umsätze an Europas Handelsplätzen blieben dabei aber brückentagstypisch dünn und lagen im Dax mit rund 2,7 Milliarden Euro rund 500 Millionen Euro unter dem Durchschnitt der vergangenen 90 Tage. An den US-Börsen ging es ebenfalls nach unten. Dort enttäuschten die Ausgaben der US-Konsumenten, die im März mit 0,3 Prozent etwas geringer ausfielen als angenommen. Auch der Konjunkturindex der Chicagoer Einkaufsmanager blieb im April mit 56,2 Punkten hinter den Erwartungen der Analysten zurück.

Spaniens Bruttoinlandsprodukt verringerte sich im ersten Quartal um 0,3 Prozent. Damit fielen die Zahlen zwar besser als erwartet aus, änderten aber nichts daran, dass das mit der Schuldenkrise kämpfende Land in die Rezession gerutscht ist. Neben den rekordhohen Arbeitslosenzahlen und den massiven Protesten gegen die Sparpolitik der spanischen Regierung am Wochenende ließen die Wachstumszahlen den Berg an Problemen nur weiter anwachsen, sagte Analyst Michael Hewson von CMC Markets.

Adidas auf Rekordhoch

Am deutschen Aktienmarkt honorierten Investoren die überraschend starke Quartalsbilanz und die angehobene Gesamtjahresprognose von Adidas. Sie drängten die Verfehlungen bei der Tochter Reebok in Indien und dadurch drohende Millionen-Kosten in den Hintergrund. Analysten verwiesen auf den Anstieg der operativen Marge. "Einer der Gründe dürften weniger hohe Marketingaufwendungen gewesen sein", schrieb LBBW-Analyst Bernd Müll in einem Kommentar. Angesichts der starken Quartalsergebnisse werde er seine Prognosen anheben.

Allerdings wolle er damit bis zur Bekanntgabe der endgültigen Zahlen warten. Adidas-Aktien schlossen mit einem Plus von 5,3 Prozent bei 63 Euro auf Rekordniveau. Die Titel des Erzrivalen Puma beendeten den Tag dagegen mit einem Abschlag von 0,5 Prozent.

Belastet wurde der Dax vom mehr als vierprozentigen Kursminus der Index-Schwergewichte BASF und Bayer. Beide Titel wurden mit einem Dividendenabschlag gehandelt.

Heidelberger Druckmaschinen konnten zeitweise um bis zu sieben Prozent zulegen. Firmenchef Bernhard Schreier hatte sich unmittelbar vor dem Start der Fachmesse Drupa verhalten optimistisch über die Aussichten der Branche geäußert.
Vor diesem Hintergrund solle es in seinem Unternehmen über die geplanten Sparprogrammen hinaus keine weiteren Stellen-Kürzungen geben. Heidelberger Druck schlossen mit einem Plus von 1,2 Prozent bei 1,32 Euro.

(REU)
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