34 Modelle im Test Stiftung Warentest kritisiert Radhelmqualität

Düsseldorf · Während Politiker und Radfahrverbände über eine Fahrradhelmpflicht streiten, hat die Stiftung Warentest 34 aktuelle Helmmodelle unter die Lupe genommen und zum Teil erschreckende Mängel festgestellt.

 Gewinner und Verlierer des Kinderhelm-Tests.

Gewinner und Verlierer des Kinderhelm-Tests.

Foto: Stiftung Warentest

Ein Trend auf der Skipiste könnte dafür sorgen, dass Fahrradfahrer künftig mehr auf ihre Sicherheit achten. Denn während die bisher üblichen Radhelme vor allem unter Jugendlichen als unattraktiv gelten, tragen immer mehr Ski- und Snowboardfahrer wie selbstverständlich Kopfschutz. Die Industrie hat reagiert und bietet Helme an, deren Design sich an dem Aussehen von Skihelmen orientiert. Vor allem unter Jugendlichen steigt die Bereitschaft, einen Helm zu tragen.

 Gewinner und Verlierer des City-Radhelm-Tests.

Gewinner und Verlierer des City-Radhelm-Tests.

Foto: Stiftung Warentest

Das ist ein Ergebnis der jüngsten Studie der Stiftung Warentest. Getestet wurden 34 Helme. Teilweise wurden erschreckende Mängel festgestellt. So erhielten zwei Helme für Erwachsene (KED Sky Two und MET Cameleonte Exekutive) die Noten ausreichend und mangelhaft, weil sie bei einem Unfall nicht ausreichend schützen. Gleiches gilt für einige Kinderhelme. Weil bei zweien (Cratoni C-Kid, Profex Vega Prinzess FZ 008) Stöße nicht ausreichend gedämpft werden, konnten sie keine besseren Noten erhalten als mangelhaft.

Günstige Helme schneiden gut ab

Deutlich besser schnitten einige günstige Helme ab. Testsieger war der Casco Activ-TC, der mit 60 Euro im mittleren Preissegment liegt. Besonders günstig ist mit 18 Euro der Profex City FZ-006, der gut abgeschnitten hat. Bei den Kinderhelmen siegte das 40-Euro-Modell Limar 515 nur knapp vor dem mit 20 Euro nur halb so teuren Prophete TX-08. Die Note gut erreichten bei den Produkten für junge Radfahrer außerdem diese Helme: Giro Flume, Bell Alibi, KED Gekko, Abus MountX, Alpina FB Junior L.E., Casco Fun-Generation, MET Crackerjack, Uvex hero und der Abus Scraper Kid.

Den größten Teil der Note, 50 Prozent, machte der Unfallschutz aus. Ein Helm, der dabei durchfiel, konnte seine Note auch durch andere Vorteile nicht verbessern. Die Prüfer testeten auch die Belastbarkeit der Befestigungsriemen. An einem Kinderhelm (Cratoni C-Kid) brach dabei das Schloss. Bei einem Unfall könnte das Kind den Helm verlieren. Getestet wurden auch Handhabung, Tragekomfort, Hitzebeständigkeit und die Frage nach Schadstoffen.

Vor allem die beliebten City-Helme, die im Aussehen an Ski- und Snowboardhelme erinnern, haben einen gravierenden Nachteil: Sie sind sehr schlecht belüftet und bewirken vor allem bei sportlichen Radfahrern einen regelrechten Hitzestau.

(RP/felt)
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