Wegen hoher Spritpreise Taxi-Fahren in NRW wird teurer

Münster · Die Fahrt mit dem Taxi wird in Nordrhein- Westfalen teurer. In zahlreichen Städten und Kreisen wird zur Zeit über höhere Tarife beraten, vielerorts gelten die neuen Preise schon.

Taxi: Diese Rechte haben Kunden
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Anträge auf Erhöhungen seien flächendeckend gestellt worden, sagte am Mittwoch Friedhelm Herwig vom Verband des privaten gewerblichen Straßenpersonenverkehrs in NRW. "Die Preissteigerungen beim Sprit sind jetzt so gewaltig, die können sie nicht einfach so wegstecken."

In NRW lägen die meisten Tariferhöhungen etwa vier bis fünf Jahre zurück, in einigem Kommunen noch länger. "In der Zeit haben andere, wie der ÖPNV, ihre Preise jährlich erhöht", klagt Herwig. "Wenn man jetzt für uns kein Verständnis hat, dann weiß ich auch nicht."

Im Landkreis Höxter gab es die letzte Anpassung der Taxi-Tarife vor rund zehn Jahren. Die Euro-Einführung war damals der Grund, nun sind es die gestiegenen Betriebsausgaben, unter anderem für Kraftstoff. "Nach zehn Jahren könnte es ja jetzt mal Zeit sein für eine Erhöhung", sagt eine Firmenchefin aus der Region sarkastisch. In dem ostwestfälischen Kreis läuft der Antrag noch. Über die Tarife entscheiden nicht die Unternehmen, sondern die jeweiligen Kreistage und Stadträte.

Im Kreis Kleve sind vor zwei Wochen höhere Preise beschlossen worden. Die Anfahrt kostet nun 2,80 Euro anstatt 2,40 Euro. Der Kilometerpreis steigt tagsüber um zehn Cent auf 1,40 Euro. In Bonn werden schon seit Jahresbeginn 1,50 Euro je Kilometer fällig, 10 Cent mehr als vorher. In Dortmund wurden 20 Cent draufgelegt, auf 1,80 Euro pro Kilometer.

"Spritkosten laufen uns weg"

"Die Spritkosten laufen uns absolut weg", begründet Holger Goldberg Geschäftsführer der Fachvereinigung Taxi-Mietwagen Nordrhein dan Anstieg. "Wenn es so weitergeht, sind die Preise bald wieder Thema und wir reden kommendes Jahr erneut über Tariferhöhungen."

Taxi-Unternehmer Roland Böhm aus Münster glaubt das ebenfalls.
Seit Anfang August gelten in Münster neue Preise. Fahrgäste müssen jetzt einen Grundbetrag von 2,70 und 1,60 Euro pro Kilometer zahlen.
Das sind rund acht Prozent mehr als bisher. Eine neue Preisrunde stehe deshalb vorerst nicht an, "aber mit Sicherheit werden die Intervalle kürzer werden".

"Als Unternehmer überlegen sie sich schon zweimal ob sie eine Erhöhung beantragen", sagt auch Michael Hoog, Geschäftsführer des Taxi-Verbandes NRW. Der Spritpreis sei aber nur ein Baustein der Kosten. Falls auch im Taxigewerbe ein Mindestlohn eingeführt werde, müssten die Tarife erneut deutlich steigen.

(lnw)
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