Wegen Hypothekenkrediten US-Regierung verklagt Bank Wells Fargo

New York · Die Nachwehen der Immobilienkrise treffen die US-Finanzbranche heute noch: Die große Bank Wells Fargo wurde jetzt von der Regierung verklagt. Sie ist nicht das erste Kreditinstitut, das sich die Behörden vornehmen.

 Die Bank Wells Fargo muss sich jetzt vor Gericht verantworten.

Die Bank Wells Fargo muss sich jetzt vor Gericht verantworten.

Foto: dapd, CX Matiash

Die US-Regierung wirft der Großbank Wells Fargo Mauscheleien bei der Vergabe von Immobilien-Darlehen vor. In der Klage des New Yorker Staatsanwalts Preet Bharara hieß es, Wells Fargo habe von 2001 bis 2005 mehr als 100 000 staatlich gesicherte Immobilien-Kredite unrechtmäßig vergeben. Die Behörde FHA, die Hauskredite unter bestimmten Voraussetzungen absichert, habe dadurch mehrere hundert Millionen Dollar bezahlen müssen.

Der Bank sei in vielen Fällen bewusst gewesen, dass die Kredite die FHA-Anforderungen nicht erfüllt hätten und risikoreich gewesen seien, hieß es am Dienstag weiter in der Klage. Wells Fargo wies die Vorwürfe zurück. Sie habe stets verantwortungsvoll agiert und werde sich gegen die Klage verteidigen.

Die großzügige Vergabe von Immobiliendarlehen durch US-Banken hatte die Finanzkrise von 2008 ausgelöst, in der die Regierung Hunderte Milliarden Dollar ins Finanzsystem pumpen musste. Hinzu kamen direkte Kosten der vielen ausgefallenen Immobilien-Kredite, für die die FHA (Federal Housing Administration) direkt einspringen musste.

Schon in den vergangenen Monaten nahmen die Behörden mehrere große Banken ins Visier, um sich zumindest einen Teil der hohen Hypotheken-Verluste zurückzuholen. So erklärte sich die Deutsche Bank bereits im Frühjahr bereit, gut 200 Millionen Dollar zur Beilegung von Ermittlungen zu zahlen, unter anderem auch die Citigroup und die Bank of America haben einen Deal mit den Behörden gemacht.

(dpa)
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