Finanzkrise USA fordern Marktregulierung

Washington (RPO). Die amerikanische Regierung rückt offenbar von ihrer liberalen Finanzpolitik ab: Das Weiße Haus plädierte dafür, bei der Regulierung der Finanzmärkte international stärker zusammenzuarbeiten. Dagegen hatte sich die US-Regierung bislang gesträubt.

Die Finanzmarktkrise schnell erklärt
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Um die Regulierung der internationalen Finanzmärkte zu verbessern, hat das Weiße Haus eine internationale Initiative vorgeschlagen. Das überarbeitete Regelwerk solle nicht unbedingt restriktiver, dafür aber "besser und effektiver" sein, sagte US-Präsidentensprecher Tony Fratto am Mittwoch in Washington. Der Kapitalfluss über die internationalen Finanzmärkte müsse weitergehen, solle aber transparenter als bisher gestaltet werden. Fratto räumte ein, dass die enormen Zuwäche der internationalen Kapitalbewegungen in den letzten 20 Jahren eine "unglaubliche Herausforderung" für die Regulierungsbehörden in ihrer jetzigen Form darstellen.

Fratto betonte die Notwendigkeit internationaler Absprachen zur Neuordnung des Regulierungswesens: "Die Finanzführer rund um die Welt sollten zusammenkommen und dann Strukturen erarbeiten und umsetzen, die zum einen die Investoren schützen, zum anderen aber den weiteren Fluss des Kapitals ermöglichen." Es müsse weiterhin möglich sein, dass die Geldflüsse auf den Märkten innovative neue Ideen nach oben spülten, nur müsse dies transparenter geschehen als bisher.

Vor Beginn der derzeitigen Finanzkrise hatte die Regierung von US-Präsident George W. Bush Forderungen nach einer strengeren Regulierung der internationalen Finanzmärkte regelmäßig zurückgewiesen. Entsprechende Vorstöße aus Europa - auch von der Bundesregierung - hatten nicht die Zustimmung Washingtons gefunden.

(afp)
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