Wertverfall des Dollars droht Venezuela will Öl künftig in Euro abrechnen

London (rpo). Dem Dollar droht eine weitere Schlappe, die zu einem weiteren Wertverfall der US-Währung gegenüber dem Euro führen könnte. Venezuela erwägt nach den Worten von Präsident Hugo Chavez, Öllieferungen künftig in Euro statt in Dollar abzurechnen.

Entsprechende Ankündigungen aus dem Iran seien auch für Venezuela interessant, sagte Chavez am Dienstagabend dem britischen Fernsehsender Kanal 4. "Auch wir sind frei, zwischen Dollar und Euro zu wählen." Venezuela ist der fünftgrößte Ölexporteur der Welt.

Bislang ist der Dollar das international einheitliche Zahlungsmittel für Öl. Sollte sich dies tatsächlich ändern, so würden die Zentralbanken weltweit vermutlich einen Teil ihrer Dollar-Reserven in Euro umtauschen, was zu einem weiteren Wertverfall des Dollars gegenüber der europäischen Währung führen könnte.

Das iranische Ölministerium hat zu Monatsanfang laut einem Bericht des staatlichen Fernsehens die rechtliche Grundlage dafür geschaffen, Öl in dem islamischen Staat künftig auch in Euro zu handeln. Pläne für die Schaffung einer entsprechenden Ölbörse gibt es im Iran bereits seit zwei Jahren.

Der Ölpreis setzte am Mittwoch seinen leichten Aufwärtstrend vom Vortag fort. Im elektronischen Handel in New York lag der Preis für ein Barrel (159 Liter) Light Sweet Crude am Mittwochvormittag bei 69,72 Dollar, 19 Cent über dem Schlusskurs vom Dienstagabend von 69,53 Dollar.

(ap)
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