Warnstreiks an deutschen Flughäfen Was das Sicherheitspersonal fordert

Düsseldorf · Es war ein recht kurzfristig angesetzter Warnstreik, der am Montagmorgen mehrere deutsche Flughäfen traf – darunter auch Düsseldorf und Köln. Man wolle die Arbeitgeber treffen, hieß es vonseiten der Gewerkschaft Verdi. Doch was fordert das Flughafen-Sicherheitspersonal eigentlich?

Dezember 2012: Der Streik des Sicherheitspersonals an deutschen Flughäfen
8 Bilder

Dezember 2012: Der Streik des Sicherheitspersonals an deutschen Flughäfen

8 Bilder

Es war ein recht kurzfristig angesetzter Warnstreik, der am Montagmorgen mehrere deutsche Flughäfen traf — darunter auch Düsseldorf und Köln. Man wolle die Arbeitgeber treffen, hieß es vonseiten der Gewerkschaft Verdi. Doch was fordert das Flughafen-Sicherheitspersonal eigentlich?

Für viele Passagiere an den Flughäfen war es eine Überraschung: das Sicherheitspersonal, die Gepäck, Fluggäste und Personal kontrollieren, streikte. Es kam zu Flugausfällen, Verzögerungen, und manch einer schaffte es nicht rechtzeitig zu seinem Flieger. Bis zum Mittag sollte der Ausstand anhalten.

Es ist ein Warnstreik, bei dem es darum gehe, "die Arbeitgeber zu treffen", hieß es von Verdi-Sprecher Christoph Schmitz. Denn die Geduld der Gewerkschaft scheint sich lamngsam gen Ende zu neigen. Ihnen geht es nicht um eine höhere Lohnforderung, wie es etwa im Fall des Fluglotsen-Streiks der Fall war, sondern um einen Manteltarifvertrag.

15.000 Beschäftigte betroffen

Über diesen Vertrag wird bereits seit Jahren verhandelt, etliche Gesprächsrunden waren gescheitert, zuletzt am 14. November. Es gehe um "einheitliche und gerechte Arbeitsbedingungen für die 15.000 Beschäftigten im Sicherheitsbereich, hieß es vonseiten Verdis. "Zum wiederholten Male reagieren die Asrbeitgeber nicht auf unsere Forderung nach einem Gesamtangebot, sondern setzen auf Verschleppungstaktik", sagte Verdi-Verhandlungsführer Andreas Sander.

Von "Ignoranz" ist bei Sander die Rede und davon, "den Arbeitgebern auf die Sprünge zu helfen". Es geht den Arbeitnehmern vor allem um einheitliche Arbeitsbedingungen. Urlaubsansprüche, Arbeitszeiten spielen dabei etwa eine Rolle. "Die Kolleginnen haben ein Anrecht auf Planbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit — das ist jedoch ohne geregelte Dienstpläne und Schichtsysteme nicht möglich."

Im August vergangenen Jahres hatte es bereits Vorwürfe von Verdi in Düsseldorf gegeben, dass Arbeitsstandards nicht eingehalten würden, was der Konzern Klüh, der am Flughafen tätig ist, zurückwies. Es ging etwa um Überstunden und Arbeitstage am Stück von durchaus mal zehn Tagen.

Forderung nach unbefristeten Verträgen

Im Juni dieses Jahres hatte Verdi bereits gefordert, dass Schluss sein müsse mit der Abrufpraxis der Bundespolizei, was vernünftige Schichtplanungen verhindere und Teilzeit forciere. "Die Folgen für die Beschäftigten sind katastrophal: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird dadurch unmöglich gemacht", hieß es damals von Sander. Obendrein könnten die Beschäftigten von den Vergütungen kaum leben.

Ein weiterer wichtiger Punkt in den Verhandlungen ist der Gewerkschaft unbefristete Verträge. "Unbefristete Arbeitsverhältnisse haben etwas mit Wertschätzung und Respekt zu tun", erklärte Verhandlungsführer Sander. Zudem soll die Arbeitszeit für für bestimmte Berufsgruppen begrenzt werden. Auch soll die Weiterbildung ausgebaut werden, und man will für gerechte Löhne kämpfen.

Ob der Warnstreik geholfen hat, die Verhandlungen um einen Manteltarifvertrag voranzutreiben, wird sich erst Mitte Januar zeigen. Denn dann werden laut Verdi die Verhandlungen in Berlin fortgesetzt. Und sollten die beiden Seiten nicht aufeinanderzugehen, könnte es dann durchaus wieder Streiks geben.

mit Agenturmaterial

(das)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort