Kommentar Fliegen ist zu billig

Für Passagiere war es ein Traum: Für 19 Euro nach Berlin, für 99 Euro nach Bali. Im Kampf um Marktanteile riefen Billigflieger immer neue Angebote auf. Das konnte nicht gut gehen. Nun haben binnen kurzer Zeit drei Anbieter die Flügel gestreckt. Die Branche steckt in einem brutalen Auslese-Prozess. Wer kein klares Geschäftsmodell hat oder mit Tarifverträgen aus Staatskonzern-Zeiten auf Discounter macht, hat schon verloren. Und der Kampf ist noch lange nicht vorbei. Die Kunden werden sich mittelfristig auf steigende Preise einstellen müssen.

Das ist Marktwirtschaft. Aufgabe der europäischen Staaten ist es dabei nicht, die kranken Fluggesellschaften zu retten. Ihre Aufgabe ist es, das Foulspiel der subventionierten Airlines aus den Golfstaaten zu beenden. Und ihre Aufgabe ist es, die Verbraucher zu stärken. Es ist nicht einzusehen, dass Pauschalurlauber bei Pleiten geschützt sind, einfache Fluggäste aber nicht. Besserer Fluggastschutz - das wäre doch was für den neuen Koalitionsvertrag. Antje Höning

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort