Düsseldorf Flughafen Düsseldorf gegen Kooperation mit Weeze

Düsseldorf · Eine mögliche Kooperation der Flughäfen Düsseldorf und Weeze stößt in der Landeshauptstadt auf Ablehnung. "Wir glauben nicht, dass eine solche Zusammenarbeit praktikabel wäre", sagte ein Flughafensprecher. Die Airlines strebten eine Konzentration an einem Standort an. Düsseldorf ist "kleines Drehkreuz", das in zunehmendem Maße von Umsteigern profitiert. Ohne diese sind Nonstop-Flüge ab Düsseldorf nicht denkbar. "Die Kapazitäten für Flüge müssen dort sein, wo die Nachfrage ist", so der Sprecher. Weeze sei mit rund 80 Kilometern vom Düsseldorfer Flughafen für eine Kooperation zu weit entfernt. Die im Klever Kreistag regierenden Parteien CDU und FDP hatten die Idee einer Kooperation von Düsseldorf und Weeze ins Spiel gebracht, weil den niederrheinischen Flughafen ein hoher Schuldenberg plagt. Den trägt zurzeit der Kreis, und der will das ändern. Damit wäre der Flughafen Weeze, der zu 90 Prozent von Ryanair genutzt wird, von der Schließung bedroht. Die Idee: Düsseldorf will seine Kapazitäten mit einer neuen Betriebsgenehmigung ausweiten und hat deswegen Ärger mit den Anwohnern. Weeze könnte als Düsseldorfs "dritte Startbahn" dienen.

Grünen-Verkehrsexperte Arndt Klocke begrüßte den Vorschlag. CDU-Pendant Klaus Voussem will ihn prüfen. Bei der Düsseldorfer SPD, die den neuen OB Thomas Geisel stellt, sieht man die Pläne skeptisch. "Der Flughafen Düsseldorf zeichnet sich gerade durch die kurzen Wege aus, und die sehe ich bei einer Anbindung ans entfernte Weeze nicht", sagte der Düsseldorfer SPD-Bundestagsabgeordnete Andreas Rimkus, der auch stv. verkehrspolitischer Sprecher der SPD im Bundestag ist. Ähnlich sieht es der Düsseldorfer CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek: "Es gibt keine Gleisverbindung nach Weeze. Ich kann mir eine Kooperation schwer vorstellen."

(RP)
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