Düsseldorf Franzose wird Henkel-Vorstand

Düsseldorf · Pascal Houdayer liebt Squash - und war lange beim Hauptwettbewerber.

Gleich zweifach ist die gestern verkündetete Wahl des Franzosen Pascal Houdayer zum neuen Henkel-Vorstand für den Bereich Beauty Care (Haut- und Haarpflege) bemerkenswert.

Nachdem sein Vorgänger, der zum 1. Mai startende neue Vorstandschef Hans van Bylen, sich dadurch auszeichnet, dass er schon 30 Jahre bei Henkel ist und auch alle anderen vier Vorstände schon mehr als 15 Jahre dabei sind, kommt mit Houdayer fast schon ein Neuling in das oberste Führungsgremium: 18 Jahre lang diente der 46-Jährige dem global wichtigsten Henkel-Wettbewerber Procter & Gamble aus den USA, bevor er 2011 zu Henkel kam. Damals wurde er Bereichsleiter direkt unter dem Vorstand - also hielt man ihn für ein Top-Talent.

Während der zu Adidas wechselnde Vorstandschef Kasper Rorsted sich eher als Extrem-Arbeiter mit wochenlangen Dienstreisen rund um die Welt profilierte, scheint Houdayer die Dinge etwas gelassener zu sehen: Er verlasse einmal in der Woche das Büro um 18 Uhr, um Squash zu spielen, erzählte der noch immer aktive Spieler in der Regionalliga Rheinland einmal.

Zu Henkel sei er auch wegen der "gesunden Work-Life-Balance-Politik" gekommen, sagte er auch. Auf seiner Facebook-Seite zeigt der verheiratete Vater von drei Kindern und bekennende Fan von Paris St. Germain ein Bild eines wunderschönen, leeren Strandes.

Trotzdem sollte man Houdayer nicht unterschätzen: Er gilt bei Henkel als angenehm im Umgang, aber auch äußerst energiegeladen. So kümmerte der gut Deutsch und Englisch sprechende Betriebswirt und Mathematiker sich erfolgreich um das internationale Marketing von Reinigungsmitteln in der Sparte Laundry & Home Care (Waschen und Reinigen unter anderem mit "Persil"). Er trieb da die Digitalisierungsoffensive auch mit amüsanten You-Tube-Videos voran, und war für das Geschäft in Asien zuständig.

Nicht unüblich für Henkel ist, dass Houdayer mit dem Aufstieg in den Vorstand die Sparte wechselt. Sein jetziger Chef Bruno Piacenca, auch ein Franzose, machte es umgekehrt: Er war im Schönheitsgeschäft, bevor er die Reinigungssparte als Vorstand übernahm.

(RP)
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