Berlin GDL-Chef Weselsky spricht von "Pogromstimmung"

Berlin · Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat die Diskussion über den Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn kritisiert. "In der Öffentlichkeit wurde gezielt von interessierter Seite eine Pogromstimmung gegen die GDL und ihre Mitglieder erzeugt", sagte Weselsky dem "Express". Im August hatte der GDL-Chef mit einem Behinderten-Vergleich für Empörung gesorgt. Um auszudrücken, dass bei der Vereinigung der Bahngewerkschaften Transnet und GDBA zur Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) keine starke Gewerkschaft entstanden sei, hatte Weselsky gesagt: "Wenn sich zwei Kranke miteinander ins Bett legen und ein Kind zeugen, da kommt von Beginn an was Behindertes raus."

Die Bahn hat unterdessen die Gewerkschaften GDL und EVG zu parallelen Tarifverhandlungen am 21. November nach Frankfurt eingeladen. Damit erkläre sich das Unternehmen mit der GDL-Forderung einverstanden, Tarifverhandlungen mit mehreren Gewerkschaften am gleichen Ort zur gleichen Zeit mit dem selben Arbeitgeber zu führen, teilte die Bahn mit. Dies habe sich im öffentlichen Dienst bewährt. Die GDL erklärte, die Einladung zu prüfen.

Bahnchef Rüdiger Grube und Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) stellten gestern ein Investitionsprogramm für die Bahn vor. 28 Milliarden Euro wollen Bund und Bahn von 2015 bis 2019 in die Schieneninfrastruktur investieren. "Das ist eine absolute Rekordsumme", sagte Dobrindt. Der Erhalt des bestehenden Schienennetzes soll dabei Vorrang vor dem Aus- und Neubau haben. Kommentar

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort