Börse Geopolitische Krisen belasten den Dax

Frankfurt/Main · Die sich zuspitzende Lage in der Ukraine und in Israel hat den deutschen Aktienmarkt am Freitag belastet. Der Dax verlor 0,35 Prozent auf 9720 Punkte.

Glossar - Aktienmarkt von A bis Z
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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Am Vortag bereits hatte der Leitindex seine starken Gewinne vom Mittwoch wieder abgegeben. Auf Wochensicht ergibt sich dennoch ein Plus von 0,56 Prozent. Für den MDax ging es zum Handelsschluss um 0,36 Prozent auf 16.392 Punkte abwärts. Der TecDax fiel um 0,90 Prozent auf 1247,34 Punkte.

Die Situation in der Ukraine und im Nahen Osten, wo Israel nun auch eine Bodenoffensive gestartet hat, drohe weiter zu eskalieren, sagte Analyst Dirk Gojny von der National Bank. Die Ereignisse an beiden Brennpunkten könnten die Dynamik am Aktienmarkt zumindest kurzfristig geändert haben, schrieb Marktanalyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets UK. Während die Anleger zuvor Rückschläge für Zukäufe genutzt hätten, hielten sie nun still und warteten auf neue Nachrichten zu dem malaysischen Passagierjet. Die Maschine ist nach Informationen der USA wahrscheinlich von einer Boden-Luft-Rakete aus dem von prorussischen Separatisten besetzten Gebiet abgeschossen worden.

Im Dax wurden Einzelwerte vor allem von Expertenstimmen bewegt: Die Aktien von HeidelbergCement büßten als Schlusslicht 2,42 Prozent auf 58,03 Euro ein. Die US-Bank Morgan Stanley rechnet mit weniger guten Ergebnissen als zuletzt und befürchtet inzwischen an vielen Stellen Gegenwind für den Baustoffkonzern. Die Daimler-Titel verloren 1,74 Prozent, nachdem die schweizerische Bank Credit Suisse ihr Anlageurteil wegen eines gemischt erwarteten Ausblicks auf die zweite Jahreshälfte gesenkt hatte. Die Aktien von Beiersdorf fielen nach einem skeptischen Kommentar der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas um mehr als ein Prozent.

Die SAP-Aktien hingegen legten an der Dax-Spitze um 1,40 Prozent zu. Sie bauten damit ihre Vortagesgewinne von etwas mehr als 2 Prozent aus und profitierten weiter von dem positiv aufgenommenen Quartalsbericht des Walldorfer Softwareherstellers. Im TecDax rückten die Anteilsscheine des Medizintechnik-Unternehmens Carl Zeiss Meditec mit Quartalszahlen in den Fokus und verbilligten sich um mehr als zwei Prozent.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,20 Prozent auf 3164,21 Punkte zu. Die nationalen Indizes in Paris und London verzeichneten ebenfalls moderate Gewinne. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsende im Plus.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,98 Prozent am Vortag auf 0,97 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,04 Prozent auf 136,89 Punkte zu. Der Bund Future gab um 0,11 Prozent auf 148,25 Punkte nach. Der Kurs des Euro blieb unverändert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3525 (Donnerstag: 1,3525) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7394 (0,7394) Euro.

(dpa)
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