Menlo Park Gewinnsprung für Facebook

Menlo Park · Nach der Russland-Affäre will Facebook nun in Sicherheit investieren.

Im Ringen um Platz eins im Werbegeschäft trumpft Facebook im Vergleich zu Google mit einem höheren Gewinnwachstum auf. Das Nettoergebnis kletterte im dritten Quartal um 79 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar, wie das weltgrößte Online-Netzwerk mitteilte. Damit setzte sich das kalifornische Unternehmen, zu dem auch Instagram und Whatsapp gehören, von Google ab. Dessen Mutterkonzern Alphabet fuhr zwar mit 6,7 Milliarden Dollar einen höheren Gewinn ein, kam aber nur auf einen Zuwachs von 33 Prozent.

Firmengründer Mark Zuckerberg deutete aber an, dass demnächst die Gewinne aufgrund von Investitionen in die Sicherheit nicht mehr so stark sprudeln könnten. Facebook befindet sich derzeit im Visier des US-Senats. Es geht um russische Einmischung in den US-Wahlkampf 2016. Facebook-Chefsyndikus Colin Stretch räumte ein, dass der Konzern mehr hätte tun müssen. Zwischen 2015 und 2017 wurden 80.000 Posts von der mutmaßlichen "Troll"-Fabrik Internet Research Agency aus St. Petersburg auf Facebook platziert. Diese Beiträge von teils gefälschten Nutzerprofilen erreichten 126 Millionen Nutzer und damit die Hälfte der US-Wahlberechtigten. Zuckerberg will nun Konsequenzen ziehen und kündigte an, im kommenden Jahr die Zahl der Mitarbeiter, die sich bei Facebook mit dem Thema Sicherheit beschäftigen, auf 20.000 zu verdoppeln. Im September beschäftigte das Unternehmen weltweit über alle Sparten hinweg nur rund 23.000 Menschen. Diese massive Aufstockung dürfte teuer werden. Der 33-Jährige sagte: "Der Schutz unserer Community ist wichtiger als die Maximierung unseres Gewinns."

(rtr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort