Bochum GM berät heute über Zukunft von Opel

Bochum · Bei Opel in Bochum liegen die Nerven blank. Heute will der Verwaltungsrat der Opel-Mutter General Motors (GM) in Detroit über die langfristige Strategie im Europa-Geschäft diskutieren. Außerdem tagt der Opel-Aufsichtsrat. Wieder einmal steht das Bochumer Werk auf der Kippe, wieder einmal müssen die 3200 Beschäftigten dort befürchten, Opfer einer neuen Sparrunde zu werden.

Trotzdem zeichnete sich gestern ab, dass GM auch heute noch keine Entscheidung zu Bochum treffen wird. Was den Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall aber nicht an einer Warnung in Richtung Detroit hindert: "Eine Schließung von Opel Bochum würde für General Motors und Opel die teuerste Werksschließung aller Zeiten werden", hieß es gestern in einer gemeinsamen Erklärung, denn "eine Schließung von Bochum werden wir niemals akzeptieren oder sozialverträglich gestalten." Auf einer Betriebsversammlung am kommenden Samstag wollen die Opelaner ihre Forderung nach sicheren Arbeitsplätzen mit Hilfe von Landesarbeitsminister Guntram Schneider (SPD) untermauern.

Ob das GM-Chef Dan Akerson beeindruckt? Neben den Bochumer Opelanern sitzt ihm schließlich auch noch die US-Regierung im Nacken, die GM vor drei Jahren faktisch übernommen und damit vor der Pleite gerettet hat. Seither läuft für GM weltweit alles rund: 5,7 Milliarden Euro Gewinn fuhr der weltgrößte Autokonzern im vergangenen Jahr ein – nur in Europa machte GM 573 Millionen Euro Verlust. 573 Millionen, für die GM im Wesentlichen Opel verantwortlich macht. Deshalb drängen die USA GM zu schnellen Maßnahmen in Europa. Seither deuten sowohl GM als auch das Opel-Management in Rüsselsheim immer wieder neue Sparrunden an, kursieren Gerüchte um neue Werksschließungen, sickern Pläne zur Schließung des Bochumer Werkes durch. Zuletzt hatte GM einen Verzicht auf Werksschließungen bis 2014 zugesagt.

(RP)
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