Detroit GM ruft erneut 3,4 Millionen Autos zurück

Detroit · Seit Januar gab es 20 Millionen Rückrufe. Die Tochter Opel ist nicht betroffen.

Bei General Motors (GM) nimmt das Debakel um defekte Zündschlösser immer größere Ausmaße an. Zum 44. Mal in diesem Jahr rief der Autobauer Fahrzeuge zurück - diesmal 3,4 Millionen. Betroffen sind unter anderem die Modelle Buick LaCrosse, Chevrolet Impala, Cadillac DeVille. Die GM-Tochter Opel ist nach Angaben eines Sprechers von dem Rückruf nicht betroffen.

Ingesamt hat General Motors seit Januar weltweit 20 Millionen Autos in die Werkstätten gerufen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr verkaufte der größte Autobauer der USA weltweit 9,7 Millionen Autos und Kleinlaster. Dahinter verblassen die mehr als zehn Millionen Fahrzeuge, die Toyota zwischen 2009 und 2011 wegen rutschender Fußmatten und klemmender Gaspedale reparieren musste. "Es werden aus Kostengründen bewusst größere Qualitätsrisiken eingegangen", sagt Helmut Becker, der das Münchener Institut für Wirtschaftsanalyse leitet. Die Konzerne hätten keine Zeit mehr, Bauteile zu testen, der Wettbewerb sei gnadenlos. Deshalb rolle derzeit eine Welle von Rückrufen rund um den Globus.

Die jüngsten Probleme bei den Zündschlössern haben laut GM zu acht Unfällen mit sechs Verletzten geführt. Ein ähnlicher Rückruf von 2,6 Millionen Fahrzeugen Anfang des Jahres wird mit 13 Todesfällen in Verbindung gebracht. Verbraucherschützer sprechen von bis zu 300 Todesopfern in Folge des Defekts, bei dem sich Motor und elektrische Systeme wie Airbags auch bei hohem Tempo unvermittelt abschalten. Die Zündschlösser des jüngsten Rückrufs gehen laut GM auf den selben Ingenieur zurück, der in Zusammenhang mit dem früheren Rückruf entlassen worden war. Dieses Mal kann im Falle einer Erschütterung des Wagens, etwa durch ein Schlagloch, der Zündschlüssel aus der Fahrt-Position springen,

Wegen des Fiaskos hat GM bereits 15 Mitarbeiter gefeuert. Damit seien die notwendigen personellen Konsequenzen gezogen, hatte GM-Chefin Mary Barra jüngst gesagt. Barra muss sich in dieser Woche erneut vor dem US-Kongress erklären.

(dpa/rtr)
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