Hamburg Greenpeace findet weniger Chemikalien in Kleidung

Hamburg · Große deutsche Einzelhandelsketten verkaufen weniger Kleidung, die mithilfe umwelt- oder gesundheitsgefährdender Chemikalien hergestellt wurde. Das ergab eine Zwischenbilanz der Umweltorganisation Greenpeace, deren Ergebnisse gestern veröffentlicht wurden. Aldi, Lidl, Rewe, Penny, Kaufland und Tchibo machen demnach Fortschritte bei der Produktion giftfreier Kleidung.

Die Unternehmen hatten sich verpflichtet, bis zum Jahr 2020 auf umwelt- und gesundheitsgefährliche Chemikalien zu verzichten. "Die Händler nehmen ihre Versprechen ernst", heißt es in der Mitteilung. Erste Chemikalien wurden vollständig aus der Herstellung verbannt und alle Firmen veröffentlichen Analysedaten ihrer Abwässer. Besonders gut schneide Tchibo ab, so Greenpeace. Das Unternehmen habe eine genaue Verbotsliste und umfangreiche Fallstudien zum Ersatz gefährlicher Chemikalien vorgelegt.

Weniger erfolgreich seien viele Händler dabei, ihre Sortimente auf langlebige und wiederverwertbare Mode umzustellen. Kaum einer lege einen klaren Plan vor, wie es Verantwortung für eine lange Nutzung und späteres Entsorgen übernehmen wird. Die Firmen würden weder Garantien übernehmen noch Reparaturen anbieten, kritisierte Greenpeace weiter. Auch moderne Konsumformen wie Leihen, Tauschen oder Teilen hätten noch nicht den Weg in die Geschäftsmodelle der Händler genommen. Zudem fehlten Maßnahmen, die die bestmögliche Weiterverwendung von Kleidung sicherstellen. "Wegwerfmode war gestern", sagte Greenpeace-Expertin Alexandra Perschau. "Wir brauchen Mode mit Zukunft."

Aldi Süd und Aldi Nord kündigten weitere Besserungen an. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Umwelt-Auswirkungen in der textilen Lieferkette in dem Bereich, den wir beeinflussen können, zu minimieren", teilten die Unternehmen mit.

(dpa)
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