Düsseldorf Großprogramm der Kaufhof-Käufer

Düsseldorf · Eine Milliarde Euro soll fließen - in Outlet, in Online und auch ins Warenhaus.

Ein milliardenschweres Investitionsprogramm klingt beeindruckend. Und deshalb klingt das, was die neuen Eigentümer der früheren Metro-Tochter Galeria Kaufhof angekündigt haben, auch beeindruckend. Eine Milliarde Euro sollten in den nächsten sieben Jahren investiert werden, sagte Jerry Storch, Vorstandschef der kanadischen Handelskette Hudson's Bay (HBC), der Nachrichtenagentur dpa. In einem ersten Schritt sollen im laufenden Betrieb die Häuser in Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt modernisiert werden. Insgesamt sollen zehn Kaufhof-Filialen umgebaut werden. Allein in das Düsseldorfer Haus würden 30 Millionen Euro investiert, heißt es.

Das heißt im Umkehrschluss natürlich nicht, dass eine Milliarde Euro in die Warenhäuser alter Prägung fließen. Denn die HBC will beispielsweise das Geschäftsmodell der Saks-Fifth-Off-Läden auch in Europa ausrollen. Bis zu 40 Edel-Outlets sollen dabei allein in Deutschland eröffnet werden. Wenn man dann noch bedenkt, dass HBC-Chef Storch noch im November des vergangenen Jahres davon gesprochen hatte, dass die Investitionen doppelt so hoch ausfallen sollten wie bei der Metro - dann wären es mehr als 200 Millionen Euro - kann man sich ausmalen, wie wichtig bei einem Milliardenprogramm die Outlet-Center aus Sicht des Hudson's-Managements werden könnten.

Wie viel von der Milliarde in die Outlets fließen soll, lässt das Unternehmen jedoch offen. Auf jeden Fall gilt der Teil als zukunftsträchtig - wie das Online-Geschäft, das weiter ausgebaut werden soll.

Unklar bleibt vorerst, wo diese Outlets entstehen sollen. Zu der Frage, ob es ganz neue Standorte geben soll oder ob die Läden, in denen Edel-Outfits verbilligt angeboten werden, auch in die bestehenden Kaufhof-Häuser einziehen könnten, äußert sich Galeria Kaufhof salomonisch: "Beide Varianten sind denkbar." Das Nobelkaufhaus Saks Fifth Avenue, das laut Storch bald nach Deutschland kommen soll, wird keinen eigenen Standort bekommen, sondern sich auf einer Etage in einem der Kaufhof-Vorzeigehäuser wiederfinden.

HBC hat Galeria Kaufhof 2015 der Metro einschließlich Schulden für 2,8 Milliarden Euro abgekauft. Im Kaufvertrag wurde seinerzeit auch eine Standort- und Beschäftigungsgarantie bis 2018 vereinbart. Dennoch gab es damals Befürchtungen der Gewerkschaft Verdi, Hudson's plane die Untervermietung von Verkaufsflächen an Fremdfirmen in großem Stil.

(gw)
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