Berlin/Athen Grüne fordern Nothilfe für Flüchtlinge in Griechenland

Berlin/Athen · Die Grünen haben die Bundesregierung und die EU aufgefordert, ein Nothilfeprogramm für Flüchtlinge im pleitebedrohten Griechenland aufzulegen. "Deutschland und die EU dürfen Griechenland dabei nicht allein lassen", sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. Täglich kämen bis zu 1000 Flüchtlinge, davon mehr als 60 Prozent aus Syrien, an griechischen Küsten an. Doch in einigen Teilen des Landes fehle es an Nahrung und Wasser. "Es kann nicht sein, dass Flüchtlinge in einem Staat der Europäischen Union hungern müssen. Europa und Deutschland tragen eine Verantwortung für die Flüchtlinge", so die Grünen-Politikerin.

"Wir müssen Griechenland dringend Nothilfe gewähren - entweder bilateral oder durch die Umwidmung bestehender europäischer Fonds", forderte sie. Würde Griechenland als Aufnahmestaat ausfallen, müsste Deutschland mehr als die 179 000 Flüchtlinge versorgen, die im ersten Halbjahr in Deutschland Asyl beantragt hätten.

In Griechenland verschärft sich die Lage für Flüchtlinge. Rund 78 000 Männer, Frauen und Kinder hätten seit Januar das Land erreicht, sagte die Sprecherin des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Laura Padoan, auf der Insel Lesbos. Damit seien in der ersten Jahreshälfte in Griechenland mehr als sechsmal so viele Menschen angekommen wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das von der Staatspleite bedrohte Land könne die steigende Zahl von Migranten nicht mehr bewältigen. Amnesty International berichtete von großer Solidarität der Griechen mit den notleidenden Flüchtlingen.

(mar)
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