Düsseldorf Hessen: Zwei Millionen Euro dank Bitcoin-Kurssprung?

Düsseldorf · Das Land Hessen könnte zum Nutznießer des starken Kursanstiegs der Kryptowährung Bitcoin werden und einen Millionengewinn einstreichen. Die Justiz plant in den nächsten Tagen den Verkauf von 126 digitalen Einheiten, die sie vor drei Jahren bei einem Schlag gegen Internet-Kriminelle beschlagnahmt hatte, wie ein Sprecher der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft sagte. Zuvor hatte der Berliner "Tagesspiegel" darüber berichtet.

Die Bitcoins - komplex verschlüsselte Zeichenfolgen - lagerten auf Rechnern, mit denen im sogenannten Darknet illegale Geschäfte gemacht worden waren. Sie sollen zum Drogenhandel auf Plattformen wie Hydra und Silkroad 2.0 verwendet worden sein. Bei dem noch vor Weihnachten geplanten Verkauf würde die Staatskasse von den zuletzt stark gestiegenen Kursen profitieren: Statt weniger als 50.000 Euro sind die Bitcoins inzwischen 1,9 Millionen Euro wert. Zuvor müsste aber ein Gericht wie bei anderen Vermögensgegenständen rechtskräftig den Verfall zugunsten der Staatskasse feststellen.

Auch Kriminelle profitieren vom Krypto-Boom. Im Bereich der Organisierten Kriminalität haben Ermittler in NRW eine Verzehnfachung der erbeuteten Summen registriert. Der Gesamtbetrag stieg 2016 um mehr als 1000 Prozent auf 362 Millionen Euro. Das geht aus dem aktuellen Lagebild des Landeskriminalamtes NRW zur Organisierten Kriminalität hervor. 29 Millionen Euro seien sichergestellt worden. Der sprunghafte Anstieg gehe auf eine internationale Gruppe von Geldwäschern und Anlagebetrügern zurück. Sie habe mithilfe einer digitalen Kryptowährung 296 Millionen Euro erbeutet.

(dpa)
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