Düsseldorf Hey Lautsprecher, spiel mal Musik

Düsseldorf · Smarte Boxen können die Lieblingshits auf Zuruf starten, manche gar daheim die Heizung und Beleuchtung steuern. Ein Überblick.

Eine Schallplatte auflegen, die Kassette ins Kassettenfach oder die CD in den Player schieben: Das alles kann getrost der Vergangenheit angehören. Wer will, kann mittlerweile seine Lieblingsmusik hören, ohne auch nur noch einen Handschlag dafür erledigen zu müssen - dank der smarten Lautsprecher, die nicht nur die Wohnzimmer erobern, sondern fast überall zum Einsatz kommen können. Manche Boxen gehen noch viel weiter, sie dienen bereits als Schaltzentrale für das smarte Heim. Wir geben einen Überblick.

Wer bietet eine Box mit Sprachassistenten? Der Vorreiter dieser Entwicklung ist Amazons Echo Plus. Die Lampen dimmen, die Thermostate steuern oder Steckdosen ausschalten: Alles kein Problem, es benötigt nur die Verknüpfung mit den jeweiligen Geräten und die Ansprache "Alexa" mit dem entsprechenden Befehl. Amazons schlauer Lautsprecher beherrscht Zehntausende sogenannter Skills, einfache Wortkombinationen, die Alexa als Sprachbefehl erkennt. Zudem lassen sich Geräte und Boxen in anderen Räumen des Hauses verknüpfen. Und durch die Verbindung mit verschiedenen Streaming-Diensten bietet Amazon auch eine große Musikauswahl.

Wer ist Amazons Konkurrent? Vor wenigen Wochen hat Google Home mit seinem Sprachassistenten nachgezogen. Und das Angebot des Herausforderers kann sich ebenfalls sehen lassen. Beim Preis (beide etwa 150 Euro) geben sich die Lautsprecher nicht viel, auch in Sachen Installation, Spracherkennung oder Musik bekommen beide bei Experten gute Noten. Bei Google Home fällt jedoch der ausgefeilte Sprachassistent auf, der auch Zusammenhänge in aufeinanderfolgenden Fragen gut erkennt. Zudem ist die Verknüpfung mit dem gesamten Rest des Google-Kosmos ein Plus.

Gibt es weitere smarte Lautsprecher? In Zukunft werden Amazon und Google neue Konkurrenten erwachsen. So wird Apple seinen HomePod im kommenden Jahr auf den Markt bringen, zunächst jedoch in den USA, Großbritannien und Australien. Auch Microsoft und Samsung wollen zukünftig mit ihren Sprachassistenten angreifen. Aber auch wer nicht länger auf andere Angebote warten will, hat schon Alternativen. So sind beispielsweise die "Sonos One"-Boxen mittlerweile ebenfalls mit dem Amazon-Assistenten Alexa ausgestattet, so dass auch mit dieser Wahl ein vernetztes Zuhause möglich ist. Bei Sonos wirkt der digitale Assistent aber noch nicht ganz ausgreift, womit die große Stärke eindeutig bei der hohen Klangqualität liegt.

Welche Lautsprecher sind nicht so smart, hören sich aber richtig gut an? Wer darauf verzichten kann, alles im Haus mit einem Sprachbefehl zu steuern, sondern den Fokus eher auf die Musik legt, der kann auf jeden Fall zu Sonos One greifen. Die Lautsprecher - die auch miteinander verbunden werden können - sind in der Lage, sowohl große Räume als auch kleine, gekachelte Badezimmer in guter Qualität zu beschallen. Die Boxen scannen den jeweiligen Raum einmal und passen das Klangbild der Umgebung an. Spezialisten für den "Außen"-Einsatz sind jedoch andere.

Wer gehört zu den Outdoor-Spezialisten? Gerade der Ultimate Ears Boom 2 gilt als ein gutes Modell abseits der sicheren, eigenen vier Wände. Denn der Lautsprecher hat in einem Test 30 Minuten unter Wasser - bei bis zu einem Meter Wassertiefe - ebenso unbeschadet überstanden wie einen Sturz aus fünf Metern Höhe. Zudem liefert die robuste Box einen ordentlichen Klang, und das vor allem sehr lange: Der Akku schafft bis zu 18 Stunden. Ein weiteres Plus ist die Tap-Steuerung, mit der es möglich ist, in der Songliste vor- oder zurückzuspringen, ohne sein Handy wieder in die Hand nehmen zu müssen. Kurze Tipper auf die Box reichen aus.

Gibt es einen Allrounder mit hoher Klangqualität? Gerne im Freien zum Einsatz kommen kann auch der Color Speaker II aus der "SoundLink"-Reihe von Bose. Eine hohe Klangqualität verspricht der Lautsprecher-Spezialist sowieso, ob der Musikliebhaber nun in seinem Wohnzimmer sitzt oder mit dem Gerät "auf Tour" ist. Mit dem Color Speaker II hat er eine handliche Box auf den Markt gebracht, die darüber hinaus mit knalligen Farben und dem Design etwas jugendlicher daherkommt. Und auch eine Akku-Laufzeit von acht Stunden sollte ausreichen, seine Lieblingsmusik ungestört genießen zu können - ganz egal, wo man sich gerade befindet.

Das Fazit Die smarten Lautsprecher ersetzen keine gute Stereoanlage, bieten aber einen guten Sound. Wichtig: Jeder Käufer sollte sich im Vorfeld überlegen, ob sein Fokus eher auf einer hohen Klangqualität oder dem Einsatz des Sprachassistenten liegt. Interessante Angebote gibt es für beide Fälle genug.

(togr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort