Augsburg Horex meldet Insolvenz an

Augsburg · Der traditionsreiche Motorradhersteller ist zahlungsunfähig.

Wenige Jahre nach seinem Neustart hat der Motorradhersteller Horex Insolvenz angemeldet. Eine Sprecherin des Amtsgerichts Augsburg bestätigte gestern entsprechende Medienberichte. Der Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit sei bereits am vergangenen Donnerstag gestellt worden. Es sei ein vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt worden. In der Mitteilung heißt es, es seien ein "strukturierter Verkaufsprozess" und "in naher Zukunft konstruktive Gespräche mit möglichen Investoren und Kaufinteressenten" geplant. Die Gehälter der 30 Beschäftigten seien "aktuell gesichert". Horex war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Das Unternehmen gehörte einst zu den bekanntesten Motorradbauern in Deutschland. In den 50er Jahren baute Horex mit der 350-Kubikzentimeter-Maschine "Regina" eines der meistverkauften Motorräder der Welt. Auch die "Imperator" war sehr beliebt. Wegen des Autobooms der Nachkriegszeit ging aber Mitte der 50er Jahre die Nachfrage nach Motorrädern stark zurück. 1956 stellte Horex die Produktion ein, wurde 1960 von Daimler-Benz übernommen und geschlossen. Später wechselten die Namensrechte mehrfach. Vor vier Jahren wurde die Horex GmbH mit Sitz in Augsburg neu gegründet. 2012 hatte der Firmenchef Clemens Neese auf einer Motorradmesse in Dortmund das erste serienmäßige Modell einer neuen "Horex" vorgestellt.

Bekanntheit erlangte die Marke auch durch die Kult-Comicfigur "Werner" und deren Schöpfer "Brösel" alias Rötger Feldmann - die im Comic erwähnte Horex-Maschine "Red Porsche Killer" wurde später in der Realität nachgebaut. Die Zahlungsunfähigkeit von Horex verhindert hat aber auch das am Ende nicht.

(dpa)
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