Düsseldorf HSBC Deutschland: 2018 könnte Gewinn sinken

Düsseldorf · Grund für den erwarteten Rückgang um zehn Prozent sind Investitionen in IT und Personal.

Im Zuge der Übernahme des Wertpapierabwicklungsgeschäfts von der Commerzbank will das Bankhaus HSBC Deutschland in den nächsten Jahren rund 200 Mitarbeiter einstellen. Etwa 50 werde die Bank von der Commerzbank übernehmen, 100 Beschäftigte kämen im polnischen Krakau dazu, 50 bis 60 Arbeitsplätze würden in Düsseldorf geschaffen, sagte Vorstandsmitglied Paul Hagen bei der Bilanzvorlage.

In den nächsten beiden Jahren werde die Bank in IT und Personal investieren, so Vorstandssprecherin Carola von Schmettow. Erstmals flössen mehr als 100 Millionen Euro in mehrjährige Programme zur Digitalisierung von Prozessen und den Ausbau der Wertpapier-Infrastruktur. Die Kehrseite der Medaille: Wegen der höheren Investitionen könnte der Vorsteuergewinn in diesem Jahr nach Einschätzung der Managerin um etwa zehn Prozent unter dem Ergebnis von 2017 liegen. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern solle aber an der Zehn-Prozent-Marke bleiben (im vergangenen Jahr lag sie bei 11,8 Prozent). Und: "Wir können uns diese Investitionen leisten, ohne dass die Aktionäre verzichten müssen", glaubt die Vorstandssprecherin.

Für 2017 verzeichnet das Unternehmen zwar beim Vorsteuergewinn ein Plus von mehr als neun Prozent auf etwa 251,3 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss, der um rund elf Prozent gewachsen ist. Aber da steckt auch ein Gewinn von 35,6 Millionen Euro aus Beteiligungsverkäufen drin. Dem hält von Schmettow entgegen, dass es auch zwei Einzelwertberichtigungen gegeben habe, deretwegen sich die Risikovorsorge auf knapp 24 Millionen Euro mehr als verfünffacht habe. Aber Vorsorge, ob nun pauschal oder im Einzelfall, gehören zum normalen Bankgeschäft. Ohne die Sonderfaktoren ergebe sich ein stabiles Ergebnis leicht über dem Vorjahr, rechnete von Schmettow vor.

Das Wachstum in der Wertpapierabwicklung ist für den Vorstand eines der Highlights im aktuellen Bankgeschäft. Durch den Deal mit der Commerzbank, der 2020 wirksam wird - erst dann werde man auch Erträge aus den Investitionen sehen, so von Schmettow - soll sich die Zahl der jährlich abgewickelten Transaktionen auf 110 Millionen verdoppeln. Langfristig werde dieses Mandat Zusatzerlöse in zweistelliger Millionenhöhe bringen. Im Private-Banking-Geschäft sei HSBC Deutschland mit einem verwalteten Vermögen von 28,5 Milliarden Euro die Nummer vier in Deutschland.

(RP)
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