IT-Dienstleister IBM will Tausende Jobs streichen

Stuttgart/Düsseldorf Der Deutschland-Ableger des Computerkonzerns IBM plant unter Führung der neuen Deutschland-Chefin Martina Koederitz offensichtlich massiven Abbau von Arbeitsplätzen. Dies berichtet das "Handelsblatt" in seiner gestrigen Ausgabe. Firmenkenner bestätigen den Trend. "Gedankenspiele von IBM für einen Personalabbau sind uns bekannt",sagt unserer Zeitung Bert Stach, der für die Gewerkschaft Verdi im Aufsichtsrat sitzt. "Am Ende kann es sein, dass nur 12 000 der 20 000 Stellen in der deutschen Landesgesellschaft überbleiben", zitiert das "Handelsblatt einen leitenden IBM-Manager – offiziell verweigert IBM aber jeden Kommentar. Und gleichzeitig ist der Name des Umbauprogramms schon bekannt: "Liquid", auf deutsch "Flüssig."

Stuttgart/Düsseldorf Der Deutschland-Ableger des Computerkonzerns IBM plant unter Führung der neuen Deutschland-Chefin Martina Koederitz offensichtlich massiven Abbau von Arbeitsplätzen. Dies berichtet das "Handelsblatt" in seiner gestrigen Ausgabe. Firmenkenner bestätigen den Trend. "Gedankenspiele von IBM für einen Personalabbau sind uns bekannt",sagt unserer Zeitung Bert Stach, der für die Gewerkschaft Verdi im Aufsichtsrat sitzt. "Am Ende kann es sein, dass nur 12 000 der 20 000 Stellen in der deutschen Landesgesellschaft überbleiben", zitiert das "Handelsblatt einen leitenden IBM-Manager — offiziell verweigert IBM aber jeden Kommentar. Und gleichzeitig ist der Name des Umbauprogramms schon bekannt: "Liquid", auf deutsch "Flüssig."

Tatsächlich plant IBM in Deutschland als einem seiner wichtigsten Märkte offensichtlich, mehr freiberufliche Experten anzuheuern und im Gegenzug feste Stellen abzubauen. Je nach Auftragslage und je nach Bewährung der freien Mitarbeiter sollen diese dann mit Aufträgen versorgt werden — das Unternehmen würde sich der Umgebung also so flexibel anpassen wie eine Flüssigkeit.

Die Umbauaktion hat drei Gründe: Erstens gilt die deutsche IBM mit ihrem Umsatz von fünf Milliarden Euro als relativ gewinnschwach — angeblich wurden für 2011 die Ziele verpasst. Zweitens will IBM die Gewinne bis 2015 gegenüber dem Wert von 2010 verdoppeln. Der Aktienkurs hat sich in den vergangenen drei Jahren bereits mehr als verdoppelt. Mit einem Wert von 320 Milliarden Euro ist IBM bereits eines der zehn wertvollsten Unternehmen der Welt.

Zum Dritten leitet IBM mit dem Umbau eine neue Phase der Globalisierung ein.

Aufträge für freie Mitarbeiter sollen nämlich nicht einfach regional ausgeschrieben werden, sondern weltweit unter anderem mit der Online-Plattform TopCoder. Da bieten rund 300 000 freiberufliche Computerexperten und Programmierer ihre Dienste an. Viele von ihnen kommen aus Indien oder aus Osteuropa und arbeiten günstiger als Experten aus Deutschland und den USA.

(RP)
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