Interview Heinrich Weiss "Ich setze meine Hoffnung wieder auf die FDP"

Herr Weiss, Sie haben einst die AfD unterstützt. Wie sieht es jetzt aus?

Herr Weiss, Sie haben einst die AfD unterstützt. Wie sieht es jetzt aus?

Weiss Mein außerparteiliches Engagement vor längerer Zeit galt der Anti-Euro-AfD unter Lucke und Henkel. Nach dem Scheitern der alten Parteiführung setze ich meine Hoffnung wieder auf die FDP, die zunehmend wirtschafts- und europolitisch zu hören ist.

Wollen Sie in die FDP eintreten, so wie es Jürgen Hambrecht getan hat?

Weiss Nein, aber ich werde nun wie früher die FDP als einzige verbliebene nicht-sozialdemokratisch-sozialistische Partei unterstützen.

Viele Unternehmenslenker rücken von der Union ab. Was kritisieren Sie an der Regierung Merkel?

Weiss Der Regierung Merkel fehlt der ordnungspolitische Kompass, sie setzt auf populistische Tagespolitik nach Gefühl und Umfragen. Zugleich wird die Demokratie geschwächt, die Regierung kontrolliert den Bundestag anstatt umgekehrt, wie es die Verfassung vorsieht. Die Wirtschaft wird weiter reguliert anstatt ihr mehr Gestaltungsmöglichkeiten zu geben. Die Politik ist zukunftsvergessen, die Regierung macht Politik zulasten der nächsten Generationen. Hinzu kommt, dass die schon vor zehn Jahren angekündigten Reformen wie die Steuerreform und der Bürokratieabbau liegengeblieben sind.

Was tut Not?

Weiss Es ist dringend notwendig, dass eine neue, aufgeklärte, marktwirtschaftlich und demokratisch gesinnte Generation die Führung des Landes übernimmt.

ANTJE HÖNING STELLTE DIE FRAGEN

(RP)
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