Düsseldorf IG Metall beharrt auf 5,5 Prozent mehr Lohn

Düsseldorf · Kurz vor dem Start der Tarifverhandlungen in der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie haben Arbeitgeber und Gewerkschaften ihre Positionen bekräftigt. Die IG Metall verteidigte die Forderung nach 5,5 Prozent mehr Lohn für die rund 700 000 Beschäftigten der Branche. Der Chef der Metallarbeitgeber Arnd Kirchhoff betonte dagegen, dass die Branche bereits in den vergangenen Lohnrunden mit kräftigen Zuwächsen in Vorleistung gegangen sei, man dürfe nicht mit dem Feuer spielen. Die Forderung der Gewerkschaft bezeichnete er gestern in Düsseldorf als nicht realistisch.

An diesem Donnerstag kommen die Tarifpartner zu einem ersten Treffen in Siegen zusammen. Bundesweit hatten die Tarifbezirke Bayern und Baden-Württemberg gestern die Tarifrunde 2015 in der Metall- und Elektroindustrie gestartet. Es gilt als unwahrscheinlich, dass die Arbeitgeber schon in Siegen ein Angebot präsentieren. Die IG Metall in NRW hatte schon im Vorfeld mit Warnstreiks gedroht, wenn die Arbeitgeber keine gute Offerte auf den Tisch legen.

Die Gewerkschaft begründet ihre Forderung unter anderem mit der guten wirtschaftlichen Lage vieler Unternehmen. So verlangte NRW-Bezirksleiter Knut Giesler in einem Interview eine stärkere Teilhabe der Arbeitnehmer an den Gewinnen der Betriebe. "Wir sind Spitzenreiter in Europa, wir sind die Konjunkturlokomotive", betonte er. Kirchhoff hielt dagegen: "In den vergangenen zwei Tarifrunden haben wir uns teuer gemacht", andere Länder seien inzwischen wettbewerbsfähiger geworden, warnte er.

Außerdem seien die Aussichten vieler Firmen für 2015 unsicher.

(dpa)
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