Tarifverhandlungen Metall-Arbeitgeber lehnen Lohnforderung ab

Berlin · Die Arbeitgeber weisen vor Beginn der ersten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie die Lohnforderung zurück. Die IG Metall will fünf Prozent mehr Gehalt für zwölf Monate durchsetzen.

"Es ist die falsche Zeit für solche Höhenflüge. Die Gewerkschaft hat den Ernst der Lage nicht erkannt", sagte der Präsident der Metall-Arbeitgeber, Rainer Dulger, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Tarifabschluss müsse eine Erhöhung mit sich bringen, den die Unternehmen verkraften könnten, Das Potenzial für eine zügige Einigung sei aber da.

Dulger hatte schon jüngst die Forderung der IG Metall nach fünf Prozent mehr Lohn für die 3,8 Millionen Beschäftigten der Branche kritisiert: Wenn die Gewerkschaft die ohnehin schon rekordhohen Arbeitskosten stetig noch weiter in antreibe, wandere noch mehr Produktion ins Ausland ab. An diesem Mittwoch beginnt in Hannover die erste Tarif-Runde für die Beschäftigten der Branche in Niedersachsen.

Die IG Metall will dort einen Lohnaufschlag von fünf Prozent für zwölf Monate durchsetzen. Das liegt am oberen Rand der Empfehlung des Gewerkschaftsvorstands, der eine Spanne von 4,5 bis 5,0 Prozent angeraten und sich damit für die niedrigste Lohnforderung seit zehn Jahren ausgesprochen hatte. Der aktuelle Tarifvertrag läuft Ende März aus, die Friedenspflicht endet am 28. April. Danach kann die IG Metall ihre Mitglieder zu Warnstreiks aufrufen. Auch bei Volkswagen stehen Lohnverhandlungen an, die IG Metall fordert dort ebenfalls fünf Prozent mehr. Bei VW läuft der aktuelle Haustarifvertrag für die rund 115.000 Beschäftigten in Westdeutschland Ende Mai aus.

(haka/REU)
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