Düsseldorf IHK-Umfrage: Rheinische Wirtschaft boomt wie nie zuvor

Düsseldorf · Das Rheinland profitiert wie kaum eine andere Region von der guten konjunkturellen Lage in Deutschland. "Die Wirtschaft im Rheinland ist in Topform", sagt Ulrich Soénius, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, zum Ergebnis der aktuellen Befragung unter den Unternehmen im Rheinland. An der regionalen Umfrage nahmen 2700 Betriebe in den Kammerbezirken Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Duisburg, Köln, Mittlerer Niederrhein und Wuppertal-Solingen-Remscheid teil. "Seit Erscheinen des ersten Rheinland-Konjunkturbarometers im Jahr 2003 haben die Unternehmen ihre Lage noch nie so gut bewertet wie aktuell", sagt Soénius. Risiken wie der Brexit, mögliche Konflikte mit Russland, der Türkei und Nordkorea sowie die Spannungen innerhalb der EU bestünden zwar fort, träten in der Einschätzung der Unternehmen jedoch gegenüber nationalen Unsicherheiten in den Hintergrund.

"Hauptrisiko für die rheinische Wirtschaft bleibt der Fachkräftemangel. Mehr als jedes zweite der befragten Unternehmen zeigt sich entsprechend besorgt", sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Vor allem einige Industriebranchen, allen voran die Kunststoffindustrie, der Maschinenbau, die Elektroindustrie und die Metallindustrie suchen dringend Mitarbeiter. Besonders bedrohlich wirkt dieser Mangel an Arbeitskräften angesichts einer mit 82 Prozent sehr hohen Kapazitätsauslastung.

Etwa 49 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre aktuelle Lage als gut, weitere 43 Prozent gaben in der Umfrage "zufrieden" an. Nach Jahren der Zurückhaltung bewegt diese gute Auslastung die Firmen der Region wieder zu Investitionen. Auch in diesem Punkt ist die entsprechende Kennziffer auf dem höchsten Wert seit dem Jahr 2003.

Vorsichtiger als zuletzt sind die Beschäftigungspläne im rheinischen Einzelhandel, in der Ernährungsindustrie und im produktionsnahen Großhandel. Alle anderen Branchen gehen von einem moderaten Anstieg der Beschäftigtenzahlen aus - und das angesichts der ohnehin schon höchsten Beschäftigung seit der Wiedervereinigung,

Verglichen mit den Werten aus der Umfrage im Herbst 2017 haben die Exportaussichten noch einmal kräftig zugelegt. Mit 37 Prozent gehen deutlich mehr Unternehmer davon aus, dass die Exporte weiter steigen. Die Eurozone, China und die USA bleiben die wichtigsten Auslandsmärkte.

Auch die Zukunftsaussichten insgesamt sind rosig. 28 Prozent der Betriebe erwarten eine weitere Verbesserung, 63 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Zahlen.

(tb)
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