Düsseldorf Immobilienkonzern LEG steigert Gewinn um 30 Prozent

Düsseldorf · Die Düsseldorfer profitieren von höheren Mieten, haben aber Probleme, neue Wohnungen zu finden.

Thomas Hegel ist erkältet. Ausgerechnet an diesem Morgen. Schließlich muss der Chef des Wohnungskonzerns LEG gut bei Stimme sein, präsentiert er doch der Öffentlichkeit die Geschäftszahlen für das abgelaufenen Jahr. Hin und wieder versagt Hegel die Stimme, so dass sein Vorstandskollege Eckhard Schultz einspringen muss.

Im Konzern ist jedoch von Krankheit nichts zu spüren: Aufgrund der allgemein hohen Mietnachfrage stieg der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 30,2 Prozent auf 268 Millionen Euro. Die Aktionäre werden von der guten Geschäftslage profitieren: Die Dividende soll um 50 Cent pro Aktie auf 2,76 Euro steigen.

Die höheren Gewinne führt die LEG vor allem auf bessere Mieteinnahmen zurück. Im Schnitt stiegen die Mieten um 2,5 Prozent auf 5,34 Euro pro Quadratmeter. Die Mietrendite brachte 6,6 Prozent für das Portfolio, was einer Aufwertung um sechs Prozent entspricht.

Allerdings konnte die LEG im letzten Geschäftsjahr nicht wie erhofft investieren. Vor allem beim Zukauf von Immobilien blieb sie mit 2000 neuen Wohneinheiten hinter dem Plan von 5000 zusätzlichen Wohnungen zurück. Vorstandschef Hegel kündigte jedoch an, dass die LEG weiterhin probiere, ihr Portfolio von derzeit 130.000 Einheiten zu erweitern. Finanzvorstand Schultz stellte jedoch auch klar, dass es dem Unternehmen nicht darum gehe, das Portfolio zu überhöhten Preisen blind zu vergrößern. Vielmehr wolle die LEG die Werthaltigkeit durch gezielte Investitionen in Immobilien erhöhen, bei denen man Wertsteigerungspotenzial erkenne. Dies sei im überhitzten Immobilienmarkt derzeit nicht einfach, wie Hegel betonte. "Im letzten Jahr haben wir nur für jede zehnte uns angebotene Immobilie geboten." Für die Finanzierung neuer Investitionen sei eine Kapitalerhöhung wahrscheinlich, die momentane Fremdkapitalquote von 44,9 Prozent solle höchstens auf bis zu 50 Prozent steigen. Dies sei auch notwendig, um das aktuelle, zufriedenstellende Rating BAA1 (Moody's) der eigenen Benchmark-Anleihe zu erhalten, erklärt Finanzvorstand Schultz.

LEG-Vorstandschef Hegel teilte außerdem mit, dass der Konzern ein Joint-Venture mit der B&O Gruppe eingangen sei. Hierdurch arbeiten von nun an 300 Handwerker für die Immobilien der LEG, um vor allem kleinere Schäden in kurzer Zeit reparieren zu können. Dies sei notwendig geworden, da Handwerker angesichts des aktuellen Baubooms schwer zu finden seien.

(RP)
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