New York In Argentinien droht morgen erneut die Staatspleite

New York · Argentinien steuert auf die zweite Staatspleite in nur 13 Jahren zu - Schulden bei aggressiven US-Hedgefonds drohen zum Verhängnis zu werden. Ohne eine Einigung in letzter Minute dürften Ratingagenturen die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas bereits am Donnerstag als Zahlungsausfall einstufen. "Die Situation scheint ausweglos", sagt Experte Drausio Giacomelli von der Deutschen Bank.

Das öffentliche Leben in Argentinien dürfte davon allerdings zunächst kaum beeinträchtigt werden, denn die argentinische Staatskasse ist nicht leer.

Dass Argentinien den Zahlungsausfall in Kauf nimmt, ist eine politische Entscheidung. Argentinien streitet mit den Hedgefonds NML Capital und Aurelius um Schulden aus der Staatspleite von 2001.

Die Fonds haben die Umschuldungen aus den Jahren 2005 und 2010 verweigert und Forderungen über 1,5 Milliarden US-Dollar (derzeit 1,1 Mrd. Euro) eingeklagt. Argentinien will aber nicht zahlen. Die Regierung bezeichnet die Fonds als "Aasgeier", weil sie die Schuldtitel nach starken Kursverlusten zu Schleuderpreisen gekauft haben sollen.

Solange die Schulden bei den Hedgefonds offen sind, darf Argentinien andere Anleihen nicht bedienen. Das haben US-Gerichte so entschieden, die zuständig sind, weil die Staatspapiere unter amerikanischem Recht ausgegeben wurden.

(dpa)
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