Studie zu säumigen Schuldnern Jeder dritte Amerikaner hat 5200 Dollar Schulden

Washington · Mehr als ein Drittel der amerikanischen Bürger sind als säumige Schuldner Inkassounternehmen gemeldet. Das geht aus einer am Dienstag in Washington veröffentlichten Studie des Urban Institute hervor.

 Der Dollar fehlt vielen Amerikanern im Geldbeutel.

Der Dollar fehlt vielen Amerikanern im Geldbeutel.

Foto: dpa, Arno Burgi

Die Schuldner können demnach Kreditkarten, Krankenhausrechnungen, Hypotheken, Auto- oder Studienkredite nicht mehr bedienen. 35,1 Prozent der Kreditnehmer hätten durchschnittlich Schulden von 5178 Dollar (3855 Euro) und müssten mit dem Schuldeneintreiber rechnen.Selbst ausstehende Rechnungen bei Fitnessstudios und fürs Handy könnten beim Inkassounternehmen landen, was Kreditwürdigkeit und Chancen auf dem Arbeitsmarkt mindere.

"Ungefähr jede dritte Person, die Ihnen auf der Straße begegnet, wird Besuch vom Schuldeneintreiber bekommen", sagte Caroline Ratcliffe vom Urban Institute. "Das hat Einfluss auf die Einstellungsentscheidung des Arbeitgebers oder darüber, ob jemand die Wohnung bekommt, um die er sich beworben hat."

Besorgniserregend sei, dass der Anteil der Verbraucher in Inkassoverfahren relativ konstant geblieben sei, obwohl insgesamt die Kreditkartenschulden seit der Finanzkrise 2009 zurückgegangen sei. Nach Angaben des US-Bankenverbandes sind noch 2,44 Prozent der Kreditkartenkonten mehr als 30 Tage überfällig. Der Durchschnitt über 15 Jahre liege dagegen bei 3,82 Prozent.

Ratcliffe zufolge sind stagnierende Einkommen ein Grund, weshalb in einigen Teilen der USA Menschen mit ihren Schulden kämpften. Im kalifornischen San Jose beträgt der Studie zufolge die durchschnittliche Verschuldung 97.150 Dollar - 81 Prozent davon wegen einer Hypothek. Im texanischen McAllen liegt sie bei 23.546 Dollar. Dennoch sei dort die Hälfte der Einwohner Inkassounternehmen gemeldet. Nirgendwo in den USA sei dieser Anteil höher.

(ap)
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