Düsseldorf Jürgen Fitschen warnt vor Zockerei

Düsseldorf · Für den scheidenden Deutsche-Bank-Co-Chef war es der letzte Neujahrsempfang.

Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen sieht Deutschlands Wirtschaft durch die Börsencrashs in China nicht gefährdet. "Das ist primär ein chinesisches Problem, dort wurde kräftig gezockt, man muss nicht teilnehmen an der Zockerei", sagte Fitschen beim Neujahrsempfang der Deutschen Bank in Düsseldorf. An den Transaktionen an Chinas Börsen hätten deutsche Anleger kaum partizipiert. Kritischer sei der Markt China für deutsche Unternehmen, die dort Dienstleistungen oder Konsumgüter anböten. "Wer heute 80 Prozent seines Absatzes in China macht, hat als deutsche Firma definitiv ein Problem", so Fitschen.

Es war Fitschens letzter Auftritt als Vorstand des größten deutschen Kreditinstituts bei einem Neujahrsempfang in Düsseldorf. Mehr als ein Jahrzehnt stattete der Bank-Chef der nach Frankfurt bedeutendsten Region des Instituts einen Neujahrsbesuch ab. Im Mai, nach der nächsten Hauptversammlung, wird Fitschen aus dem Vorstand der Deutschen Bank ausscheiden. In Düsseldorf bekräftigte er das Bekenntnis seines Hauses zum Universalbanksystem. Die enorme Wirkung der Krise 2008 auf die US-Banken habe gezeigt, wie anfällig ein Land mit hoch-spezialisierten Kreditinstituten, also reinen Investmentbanken, ist.

In der Region gibt es einen Führungswechsel bei der Deutschen Bank. Firmenkundenleiter Heiner Scholz geht im Mai in Pension. Regio-Chef Martin Renker beschrieb Scholz' Lebenslauf als "Bilderbuchkarriere in der Deutschen Bank". Scholz hatte schon die Ausbildung bei der Deutschen Bank gemacht und startete nach dem BWL-Studium 1975 in der Kreditabteilung in Düsseldorf. Nachfolger ist Uwe Hadeler, bislang regionaler Firmenkundenchef in Bielefeld. Er ist studierter Diplom-Kaufmann.

(tb.)
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