Kampffahrzeuge für Türkei Bundesregierung bestätigt Gespräche über Panzer-Deal

Berlin/Düsseldorf · Die Lieferung von Leopard-Panzern des Rüstungskonzerns Rheinmetall in die Türkei ist angesichts der aktuellen politischen Situation in dem Land höchst umstritten. Trotzdem wurde über einen solchen Deal gesprochen, gibt die Bundesregierung zu.

 Ein "Leopard"-Kampfpanzer während einer Bundeswehrübung (Archivbild).

Ein "Leopard"-Kampfpanzer während einer Bundeswehrübung (Archivbild).

Foto: dpa

Der Panzer-Deal von Rheinmetall mit der Türkei ist höchst umstritten. Präsident Erdogan baut nach dem gewonnenen Referendum seine Macht aus, demokratische Strukturen werden ausgehöhlt, zehntausende Menschen wurden verhaftet, die Pressefreiheit ist de facto aufgehoben, Menschenrechte werden verletzt. Die Nachrüstung der Panzer dürfte auch am Dienstag auf der Rheinmetall-Hauptversammlung in Düsseldorf eine Rolle spielen.

Wie aus der Antwort hervorgeht, sprach Rheinmetall-Chef Armin Papperger am 15. März persönlich mit Ministerin Brigitte Zypries (SPD). Seit 2014 gab es demnach insgesamt 20 Gespräche zwischen Rheinmetall-Vertretern und Vertretern des Bundeswirtschaftsministeriums.

Rüstungsexporte seien unternehmerische Entscheidungen, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Allerdings erklärt sie auch: "Der Beachtung der Menschenrechte wird bei Rüstungsexportentscheidungen ein besonderes Gewicht beigemessen." Sie weist aber darauf hin, dass die Türkei Nato-Mitglied sei. Nach den politischen Grundsätzen der Bundesregierung seien Rüstungsexporte in Nato-Länder "grundsätzlich nicht zu beschränken, es sei denn, dass aus besonderen politischen Gründen in Einzelfällen eine Beschränkung geboten ist". Rüstungsexporte als normale unternehmerische Entscheidungen zu sehen, sei "nicht nur zynisch, sondern vor allem für die kurdische Bevölkerung tödlich", sagte die Linken-Politikerin Sevim Dagdelen.

(mar)
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