Köln Karstadt-Tarifgespräche wieder ohne Ergebnis

Köln · Bei den Tarifverhandlungen für den Warenhauskonzern Karstadt haben sich die Hoffnungen auf einen ersten Durchbruch zerschlagen. Die Gespräche mit dem Management seien erneut ergebnislos vertagt worden, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. "Die Arbeitgeber weigern sich, eine Standort- und Beschäftigungssicherung zu vereinbaren, mit der alle Häuser eine ausreichende Bewährungszeit bekämen, um sich am Markt neu aufzustellen", beklagte Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes. Zudem habe das Management weitere Einschnitte durchsetzen wollen. Dies sei "völlig inakzeptabel". Der Unmut in der Belegschaft sei groß. Von Karstadt war keine Stellungnahme zu erhalten.

Der mit Umsatzrückgängen kämpfende Konzern hatte im Mai 2013 eine "Tarifpause" für seine rund 17 000 Beschäftigten ausgerufen. Er spart sich so anders als Konkurrent Kaufhof Lohnerhöhungen. Verdi läuft dagegen Sturm und verlangt eine Rückkehr in die Tarifbindung. Karstadt-Chef Stephan Fanderl hat dagegen tiefe Einschnitte gefordert. Ein entsprechendes Paket mit umfangreichen Kürzungsplänen hat das Management bereits bei den bisherigen Tarifverhandlungen für den Konzern präsentiert. Unter anderem sollen das Urlaubsgeld gestrichen und die Arbeitszeit von 37,5 auf 40 Stunden pro Woche verlängert werden. Zudem soll die Belegschaft der klassischen Warenhäuser und der Sport-Filialen für weitere drei Jahre auf eine Rückkehr in den Tarifvertrag verzichten. Dies hat das Management laut Peukes nun gefordert. Verdi lehnt dies ab.

Die Tarifverhandlungen sollen fortgesetzt werden. Ein genauer Termin steht nach Verdi-Angaben allerdings noch nicht fest.

(rtr)
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