Düsseldorf Kohle-Ausstieg bis 2030 möglich

Düsseldorf · Öko-Institut: Jobverluste durch Ausbau erneuerbarer Energien wettmachen.

Ein Ausstieg aus der Braunkohle bis zum Jahr 2030 ist im Rheinland unterm Strich ohne negative Folgen für Arbeitsplätze machbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Berliner Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag des Ökostrom-Anbieters Greenpeace Energy. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien wie Windkraft und Photovoltaik können demzufolge in den nächsten 13 Jahren die dann voraussichtlich noch 4500 Vollzeitstellen im rheinischen Braunkohletagebau kompensiert werden.

Die Studie steht damit im Widerspruch zu Aussagen von Politikern, wonach ein schneller Ausstieg aus der Braunkohle zu Verwerfungen am Arbeitsmarkt führen würde und nicht sozialverträglich zu gestalten wäre.

Die Wissenschaftler rechnen hingegen vor, dass bei hoher Beteiligung regionaler Unternehmen wie Eigenkapitalgebern, Wartungsfirmen oder Betreibern von Windkraft- oder Photovoltaik-Anlagen allein rund um den Tagebau bis 2030 rund 820 Arbeitsplätze entstehen können. Wird auf die Einbindung lokaler Akteure kein besonderer Wert gelegt, würden der Studie zufolge noch etwa halb so viele neue Jobs geschaffen.

Voraussetzung wäre in NRW ein massiver Ausbau der Windenergie. Zugleich machten die Forscher eine Gegenrechnung auf: Die ökologischen und gesellschaftlichen Kosten des Braunkohletagebaus, etwa durch Störung des natürlichen Wasserhaushalts, der Böden und durch die Folgen der Umsiedlungen von Dörfern beziffern sie im Jahr auf rund 150 Millionen Euro.

Das IÖW legte 2030 als Ausstiegsdatum zugrunde, weil nur so das von Deutschland ratifizierte Pariser Klima-Abkommen einzuhalten sei. Darin haben sich die Staaten darauf verpflichtet, die durch Treibhausgase verursachte Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, und zwar im Vergleich zum vorindustriellen Niveau.

(RP)
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