Steigende Gesundheitskosten Krankenkassen machen 740 Millionen Euro Minus

Frankfurt/Main · Noch können die gesetzlichen Krankenkassen von ihren Reserven zehren: Einem Medienbericht zufolge geben sie jedoch immer mehr Geld aus, als sie aus dem Gesundheitsfonds erstattet bekommen.

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Foto: dpa, Patrick Pleul

Bis Ende September hätten die 131 Krankenkassen ein Defizit von 740 Millionen Euro angehäuft, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Angaben der Krankenkassen. Im Vorjahr hatten sie zu dem Zeitpunkt noch einen Überschuss von 1,5 Milliarden Euro ausgewiesen.

Innerhalb des Kassenlagers ist das Bild sehr unterschiedlich: Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und die Knappschaft weisen laut "F.A.Z." Überschüsse von 350 und 118 Millionen Euro aus. Alle anderen schreiben rote Zahlen: Die Innungskassen kommen nach neun Monaten auf ein Defizit von 118 Millionen Euro, die Betriebskrankenkassen weisen ein Minus von 257 Millionen Euro aus, die Ersatzkassen, der Marktführer, gar von 830 Millionen Euro. Darin seien Prämienausschüttungen über 424 Millionen eingerechnet, teilte deren Verband mit.

Als Grund für die Finanzlage werden der Zeitung zufolge Änderungen im Finanzausgleich der Kassen sowie steigende Gesundheitskosten genannt. Mit dem Defizit von einer Dreiviertel Milliarde Euro bestätigt sich der seit Jahresanfang abzeichnende Trend zu einer angespannteren Finanzlage. Zuvor hatten die Kassen fünf Jahre lang Gewinne eingefahren und Reserven angelegt, von denen sie jetzt zehren.

(AFP)
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