Bundesgesundheitsministerium Krankenkassen machen Minus von 763 Millionen Euro

Berlin · Nach Jahren des finaziellen Zuwachses müssen die gesetzlichen Krankenkassen für 2014 wohl ein Defizit vermelden: In den ersten neun Monaten wurde ein Verlust von 763 Millionen Euro verbucht.

Das ist Hermann Gröhe
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Foto: dpa, Maurizio Gambarini

Diese Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben gehe vor allem darauf zurück, dass die Kassen ihre Versicherten über Rückzahlungen und freiwillige Leistungen an ihren hohen Finanzreserven beteiligt hätten, teilte das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch in Berlin mit.

Die Kassen haben rund 16 Milliarden Euro an Rückstellungen angehäuft. Im Gesundheitsfonds, in den Beitrags- und Steuergelder fließen, werden zum Jahresende Reserven von 12,6 Milliarden Euro erwartet. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) nannte die Finanzsituation stabil. Das Ministerium wie auch Experten rechnen damit, dass trotz der neuen Zusatzbeiträge auf die GKV-Mitglieder im nächsten Jahr im Durchschnitt keine höheren Belastungen zukommen. Regierung und Schätzerkreis haben den durchschnittlichen Zusatzbeitrag aller Kassen auf 0,9 Prozent veranschlagt. Er läge damit in Höhe des derzeit noch geltenden Sonderbeitrags. Mehr als 20 Kassen haben sogar angekündigt, dass sie unter diesem Wert bleiben wollen, was für deren Mitglieder eine Entlastung bedeuten würde.

Die Kassen legen ihre Sätze bis Weihnachten fest. In den ersten drei Quartalen 2014 stiegen die Ausgaben für Arzneimittel um 9,3 Prozent, für ärztliche Behandlungen um 3,6 und für Krankenhausbehandlungen um 3,9 Prozent. Die Aufwendungen für das Krankengeld wuchsen um 7,7 Prozent.

(REU)
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