Düsseldorf Kündigungen bei Steilmann

Düsseldorf · Insolvenzverwalter bezeichnet Schließungen als "leider unausweichlich".

Unternehmensteile des insolventen Modekonzerns Steilmann mit rund 680 Mitarbeitern stehen vor dem endgültige Aus. Der Großteil der Beschäftigten solle noch im Juni die Kündigung erhalten, die Gesellschaften könnten voraussichtlich nicht länger als bis Ende August fortgeführt werden, teilte Insolvenzverwalter Frank Kebekus mit. Die Gläubigerausschüsse hätten dem Vorschlag bereits zugestimmt. Geschlossen werden sollen unter anderem die Unternehmen Apanage, DC Design & Concept sowie Kirsten Mode Design in Gelsenkirchen sowie die Klaus Steilmann GmbH & Co. Kommanditgesellschaft in Bergkamen. Hoffnung machen können sich dagegen die Beschäftigten anderer Teile des Konzerns.

Für einen Verkauf der Dressmaster GmbH in Herne, die mit 62 Mitarbeitern Produkte der Marke Stones entwirft und verkauft, gebe es "fortgeschrittene Verhandlungen" über eine Veräußerung, hieß es weiter. "Unsere erste Einschätzung, dass die Zukunftsaussichten der Steilmann Gruppe je nach Gesellschaft sehr unterschiedlich zu bewerten sind, erweist sich als zutreffend", erklärte Kebekus. Der Beschluss, die Geschäfte in mehreren Gesellschaften nicht fortzusetzen, sei "leider unausweichlich" gewesen, so Insolvenzverwalter Kebekus. Bei dem geplanten Verkauf weiterer Tochtergesellschaften werde dagegen "zeitnah" mit dem Abschluss der Verhandlungen gerechnet, so der Insolvenzverwalter.

Offen ist einem Sprecher zufolge weiter, wie es mit dem vermeintlich wertvollsten Teil von Steilmann weitergeht, der Beteiligung an Adler Modemärkte. Dort muss unter anderem geklärt werden, welche Rechte der Finanzinvestor Equinox als Miteigentümer hat und wem der Erlös aus einem Verkauf zu Gute käme. Steilmann und Equinox halten zusammen 53 Prozent an Adler.

Steilmann hatte Ende März, nur fünf Monate nach dem mühsamen Börsengang, Insolvenz angemeldet. Die Banken hatten angesichts schlechter Geschäfte die Reißleine gezogen, Investoren wollten nicht einsteigen.

(rtr/dpa)
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