Frankfurt/M Lufthansa kauft neue Flugzeuge

Frankfurt/M · 59 neue Langstrecken-Jets: Der größte Einkauf der Konzerngeschichte.

Die Lufthansa macht trotz eines harten Sparkurses Milliarden für neue Flugzeuge locker. Die Kranich-Airline kauft 59 neue Langstrecken-Jets von Boeing und Airbus. Mit einem Listenpreis von 14 Milliarden Euro ist es die größte Bestellung aller Zeiten für den Konzern – allerdings gibt es bei solchen Großaufträgen üblicherweise satte Rabatte. Die Airline zahlt also weniger als 14 Milliarden.

Der Schritt ist überfällig, da die Lufthansa noch mit vielen alten und spritdurstigen Maschinen um den Globus fliegt. In Zeiten hoher Kerosinpreise ist das nicht lukrativ. Mit den neuen Maschinen kann Europas größte Fluggesellschaft zudem aufholen im Wettbewerb mit Rivalen aus dem Nahen Osten wie Emirates, die mit neuesten Jets und vielen neuen Verbindungen Passagiere abwerben. Der Auftrag umfasse 34 Boeing-Flugzeuge des Typs 777-9x sowie 25 Airbus A350-900, teilte die Lufthansa gestern mit.

Dafür würden ältere Boeing- und Airbus-Maschinen bis 2025 aus dem Dienst genommen. "Damit haben wir den Bedarf der Lufthansa im Passagiergeschäft auf Jahre abgedeckt", sagte der 2014 scheidende Konzernchef Christoph Franz.

Die Erneuerung der Lufthansa-Flotte ist langfristig angelegt. Die ersten A350 mit 314 Sitzplätzen kommen ab 2016 und sollen ältere Langstrecken-Flieger mit vier Turbinen wie den Boeing-Jumbojet 747-400 oder den Airbus A340 ersetzen. Die neuen Jets werden von zwei Triebwerken angetrieben und sollen ein Viertel weniger Kerosin verbrennen als heutige Modelle.

Die Tankrechnung ist einer der größten Kostenposten der Lufthansa – dieses Jahr sind dafür sieben Milliarden Euro eingeplant. Luftfahrt-Experte Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler schätzt, dass die Lufthansa ihre jährlichen Spritkosten damit um zwei Prozent senkt.

(rtr)
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