Frankfurt/M. Lufthansa verärgert Piloten mit Langstrecken-Plänen

Frankfurt/M. · Inmitten des schwelenden Streits mit ihren eigenen Piloten sorgt die Lufthansa mit Einsparplänen für neuen Wirbel. Deutschlands größte Fluggesellschaft könnte bei ihrer geplanten Billigoffensive auf Langstreckenflügen künftig auf eigene Piloten verzichten. Konzernchef Carsten Spohr erwäge, Maschinen vom Typ Airbus A 340 an die Schweizer Gesellschaft PrivatAir zu verleihen und dann samt Cockpit-Personal aus der Eidgenossenschaft zurückzumieten, berichtete der "Spiegel". Eine Lufthansa-Sprecherin bestätigte, dass das Unternehmen "alternative Bereederungsmöglichkeiten" prüfe. Eigentlich dürfen Lufthansa-Langenstreckenjets nur von Konzernpiloten geflogen.

Die Lufthansa liegt derzeit im Dauerstreit mit ihren Piloten, die zuletzt mehrmals gestreikt hatten. Sie kämpfen für die Beibehaltung der betriebsinternen Frührente - der Konzern hält die Regelung auf Dauer für unbezahlbar. Die Piloten halten an ihrer generellen Streikdrohung fest. Die Vereinigung Cockpit (VC) will aber weiterhin einen Ausstand erst einen Tag zuvor ankündigen. "Es ist klar, dass der Arbeitgeber Gegenmaßnahmen startet, wenn er davon erfährt", sagte ein VC-Sprecher. "Zwischen Kundeninteresse und Streikeffizienz müssen wir immer abwägen."

(RP)
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