Nikosia Am Montag öffnet die EZB die Geldschleusen

Nikosia · Im Kampf gegen Wirtschaftsflaute und Preisrückgang beginnt die Europäische Zentralbank (EZB) mit dem massiven Ankauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren. Montag beginne die Notenbank mit dem Programm, sagte EZB-Präsident Mario Draghi bei einer Sitzung des EZB-Rates in Nikosia. Bis zu 33 Prozent der Anleihen eines Landes werde man kaufen. Ausgenommen sind Griechenland und Zypern, deren Reformprogramme noch nicht überprüft sind.

Die EZB will, wie im Januar angekündigt, bis September 2016 monatlich Papiere für 60 Milliarden Euro erwerben. Das Programm werde fortgesetzt, wenn die Inflation sich bis dahin nicht dem Zielwert von knapp unter zwei Prozent angenähert habe, betonte Draghi. Für 2015 erwartet die EZB eine weitere Senkung der Preise und eine Inflationsrate von 0,0 Prozent. Mit der insgesamt 1,14 Billionen Euro schweren Maßnahme will die EZB Banken anreizen, mehr Kredite zu vergeben, und so Nachfrage und Preise anheizen. Schon die Ankündigung habe sich positiv ausgewirkt, sagte Draghi. Für den Euroraum erwartet er für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent. Bislang war er von 1,0 Prozent ausgegangen. 2016 sollen es 1,9 Prozent werden.

Den Leitzins beließ die EZB auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent. Das machte Aktien als Geldanlage noch attraktiver. Der Dax kletterte gestern zeitweise auf ein neues Rekordhoch von 11 527 Punkten.

(dpa)
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