Düsseldorf Metro will angeblich Real verkaufen

Düsseldorf · In Mönchengladbach beteiligen sich 2000 Mitarbeiter an einer Kundgebung.

Der Handelskonzern Metro sucht nach einem Bericht der "Lebensmittelzeitung" bei seiner Tochterfirma Real mit einem Verkauf erneut den großen Befreiungsschlag. Vorstandschef Olaf Koch sondiere derzeit den Markt und wolle das größte Sorgenkind des Unternehmens angeblich noch in diesem Jahr losschlagen, berichtete die Zeitschrift. In den vergangenen Jahren waren mehrere Anläufe gescheitert, einen Käufer für die SB-Warenhäuser zu finden, in welchen an mehr als 290 Standorten etwa 36.000 Mitarbeter beschäftigt sind. Die Metro teilte dazu mit, dass sich das Unternehmen grundsätzlich nicht zu Marktgerüchten äußern werde.

Metro wolle Real über eine gezielte Modernisierung wieder auf einen nachhaltigen und langfristigen Wachstumspfad zurückbringen, betonte ein Konzernsprecher weiter. "Wir glauben fest an den großflächigen Lebensmitteleinzelhandel mit attraktivem Non-Food-Angebot". Deshalb arbeite der Vorstand auch an einer neuen Generation von Hypermärkten. Metro sei entschlossen, in Real zu investieren. Vor dem Hintergrund des Potenzials für ein modernes Vollsortiment gebe es auch Interessenten für Real, meinte der Sprecher.

Während über die Zukunft des SB-Warenhauses debattiert wird, hat die Gewerkschaft Verdi in 74 Real-Märkten versucht, Druck in den laufenden Tarifverhandlungen zu machen. An einer Kundgebung in Mönchengladbach nahmen laut Verdi knapp 2000 Menschen teil. Die Gewerkschaft fordert ein Zukunftskonzept für die Handelskette. Die Beschäftigten seien bereit, für das Überleben von Real zu kämpfen. Jedoch müsse es einen Tarifvertrag mit Gehältern geben, die das Leben lebenswert machen, sagte Betriebsratschef Werner Klockhaus. Die seit langem ertragsschwache Metro-Tochter Real war 2015 aus dem Tarifvertrag für den Handel ausgestiegen und will einen Haustarif mit geringerer Bezahlung durchsetzen. Laut Metro liegen die Lohnkosten um bis zu 30 Prozent über dem Niveau der Wettbewerber.

(dpa)
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