Düsseldorf Milliarden-Auftrag für Rheinmetall aus Australien

Düsseldorf · Rheinmetall steht kurz vor dem Abschluss eines der größten Rüstungsgeschäfte der Firmengeschichte. Die australische Regierung wolle die heimischen Streitkräfte mit insgesamt 211 Radspähpanzern des Typs Boxer ausrüsten, sagte der australische Premierminister Malcom Turnbull. Der Auftragswert liegt bei mehr als zwei Milliarden Euro. "Wir dürfen damit einen der größten Aufträge der jüngeren Unternehmensgeschichte erwarten", sagte der Vorstandschef von Rheinmetall, Armin Papperger. Der Auftrag selbst steht dem Unternehmen zufolge aber noch aus.

Der von den Australiern favorisierte Panzer wird laut Rheinmetall bereits von Deutschland, den Niederlanden und Litauen genutzt oder gerade angeschafft. Die Aussicht auf den milliardenschweren Auftrag schob die im MDax gelistete Rheinmetall-Aktie deutlich nach oben.

Sollte der Auftrag erteilt werden, wäre dies der zweite Großauftrag der australischen Regierung für den Konzern innerhalb von fünf Jahren. Im Jahr 2013 hatte Rheinmetall einen Auftrag über die Lieferung von rund 2500 Lkw mit einem Wert von mehr als einer Milliarde Euro an Land gezogen. Weitere Aufträge könnten folgen, denn Australien erneuert derzeit im großen Stil seine Streitkräfte. Darunter fällt auch die Modernisierung seiner rund 700 Panzer, für rund 16 Milliarden Euro, zu denen auch die Radspähpanzer gehören. Es wird damit gerechnet, dass sich der Düsseldorfer Konzern in einer zweiten Vergabephase auch für die Anschaffung der verbleibenden rund 470 Kettenfahrzeuge bewirbt.

Positiv zugutekommen dürfte Rheinmetall dabei, dass der Konzern plant, den Großteil der Panzer in Australien zu fertigen und Arbeitsplätze zu schaffen. Im Falle des Radspähpanzers Boxer seien 40 Firmen aus Australien an Bord. Zudem plant der Konzern in Brisbane ein Kompetenzzentrum aufzubauen, in dem die Projekte gesteuert werden sollen. Auch solle "die industrielle Basis für künftige wehrtechnische Exporte aus Australien heraus entstehen", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

(maxk)
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