Düsseldorf Ministerpräsidentin plant Glasfaser statt DSL-Ausbau

Düsseldorf · Die Landesregierung bevorzugt einen direkten Ausbau von Glasfaser bis in die Gewerbegebiete und viele Wohnblocks, um das Land flächendeckend mit sehr schnellen Internetzugängen auszustatten. Das sei klüger als bevorzugt das DSL-Netz der Telekom aufrüsten zu lassen, erklärte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bei einem Wirtschaftskongress der SPD-Landtagsfraktion.

Auch wegen dieser Strategie lehnte sie es scharf ab, dass das Land beim Breitbandprogramm des Bundes in der Regel rund 40 Prozent der Mittel zuschießen soll, wenn der Bund den Ausbau schneller Online-Verbindungen fördert. Als Ergebnis wären die rund 135 Millionen Euro, die NRW aus der Versteigerung von Rundfunkfrequenzen für den Online-Ausbau erhält, möglicherweise komplett für DSL verplant. Man könnte dann damit keine Glasfaserprojekte unterstützen.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sprach sich dagegen beim Kongress eher dafür aus, DSL der Telekom (an der der Bund beteiligt ist) mit der Vectoring-Technik als Übergang aufzurüsten, bis Glasfaser breitflächig gelegt wird.

Für den Herbst kündigte die Ministerpräsidentin einen Kongress zur Digitalisierung im Bildungswesen an. Dabei sei nicht das Ziel, dass Schüler selber programmieren könnten. Wichtiger sei, dass sie lernten, logisch zu denken und gut zu rechnen. Das sei die entscheidende Fähigkeit, um mit digitalen Technologien umzugehen.

Bei Gründerfirmen setzt Hannelore Kraft darauf, dass diese eng mit Hochschulen des Landes sowie mit Traditionsunternehmen kooperieren. Gabriel unterstützte die Strategie. Er meinte, NRW und Deutschland könnten weltweit vorne liegen bei der Verknüpfung klassischer Industrien mit Digitalprozessen.

(rky)
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