Nach Mikro-Erdbeben: Niederlande senken Erdgasförderung

Den Haag · Nach mehreren kleinen Erdbeben in der nordöstlichen Provinz Groningen wollen die Niederlande ihre Erdgasförderung bis zur Jahresmitte um etwa ein Fünftel senken. Bis Juli sollten bis zu 16,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas produziert werden.

Nach Angaben von Wirtschaftsminister Henk Kamp entspräche dies nur rund 80 Prozent der ursprünglich geplanten Menge. Bürger und Politiker in der Provinz an der Grenze zu Nordwest-Niedersachsen hatten nach mehreren sogenannten Mikro-Beben in den vergangenen Monaten eine starke Reduzierung der Produktion gefordert.

Auch in deutschen Fördergebieten werden leichte Erdstöße teils mit der Gasgewinnung in Verbindung gebracht. Die Niederlande sind einer der größten Erdgasproduzenten Europas und müssten pro Jahr eigentlich 35 Milliarden Kubikmeter fördern, um ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Die endgültige Jahres-Fördermenge will die Regierung im Juli festsetzen.

Bereits zuvor war für das Gesamtjahr 2015 eine Drosselung der Produktion von 42,5 nach 39,4 Milliarden Kubikmeter angekündigt worden. Das reichte nach Angaben von Experten aber nicht aus, um weitere Erdstöße auszuschließen. In den vergangenen Jahren hatten mehrere kleine Erdbeben Bürger aufgeschreckt und Gebäude beschädigt.

(dpa)
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