Berlin Neue Internet-Tarife bei Vodafone

Berlin · Trotz der Kabel-Übernahme soll es bis März keinen Stellenabbau geben.

Die Düsseldorfer Vodafone-Gruppe führt als erster Telefonkonzern einen Gemeinschaftstarif für sehr schnelles Internet-Surfen unterwegs und zu Hause per DSL oder Kabel ein. Das erklärte der Konzern gestern in Berlin anlässlich der heute startenden Internationalen Funkausstellung (Ifa). Vodafone will gleichzeitig den Service deutlich verbessern, um so die steigende Marktmacht der Telekom gerade im Mobilfunk zu kontern.

Zusätzlich bestätigte die Geschäftsführung auch für die rund 10 000 Mitarbeiter eine wichtige Entscheidung: Obwohl Vodafone im Sommer den Münchener Kabel-TV-Anbieter Kabel-Deutschland übernommen hat, wird es bis März 2015 keinen Stellenabbau geben. "Der Zusammenschluss soll vorrangig Wachstum bringen", sagt Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum. "Sparen steht nicht im Vordergrund."

Der 47-Jährige nutzte die Ifa-Präsentation, um die Stärke des zugekauften Kabel-TV-Netzes zu demonstrieren. Bei einem Versuch gelang es, ein Übertragungstempo von 1,2 Gigabit pro Sekunde über einen Kabel-Anschluss vorzuführen - 22 Mal so schnell wie ein sehr schneller DSL-Anschluss. Eher als Gag trug Ökonom Schulte-Bockum bei dem Test vor der Presse einen typischen Laborkittel.

Beim neuen Kombitarif können die Kunden unterwegs und zu Hause mit einem Übertragungstempo von bis zu 100 Megabit pro Sekunde surfen. Das wäre doppelt so schnell wie schnelle DSL-Anschlüsse jetzt. Der Preis liegt bei 59 Euro im Monat im ersten Jahr, danach bei 79 Euro im Monat. Und weil Vodafone ein so hohes Tempo nicht für alle Kunden sichern kann, wird es auch eine etwas günstigere Tarifversion mit 50 Megabit geben - beispielsweise wohl in NRW, wo Vodafone bisher kein Kabel-TV-Netz hat, sondern DSL nur über das Telekom-Netz schaltet.

Beim Service wird es künftig in den 200 wichtigsten Vodafone-Shops spezialisierte Mitarbeiter geben, die bei schwierigeren Themen wie dem Konfigurieren von Smartphones helfen. Eine Partnerfirma wird anbieten, dass "Vodafone-Service-Friends" die Kunden zu Hause besuchen, um das DSL-Netzwerk oder ein Home-Entertainment-System einzustellen - billig wird das aber nicht. Gleichzeitig sollen sich Techniker per Fernwartung um Smartphones kümmern - dieser Service wird dann günstiger.

(RP)
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