Düsseldorf Neues iPhone 5S praktisch ausverkauft

Düsseldorf · Wie erwartet stehen Käufer zum Produktstart wieder Schlange. Das günstigere, bunte Modell ist noch zu haben, das teure 5S nicht. Jetzt versuchen Hacker, das per Fingerabdruck bedienbare Sicherheitssystem zu knacken.

In einem Punkt wagte Apple gestern endlich einmal etwas Neues: Anstatt nur ein iPhone auf den Markt zu bringen, starteten sowohl das neue Spitzenmodell iPhone 5S als auch die 100 Euro günstigere Variante 5C, wobei C für farbig steht. Viele hundert Interessenten kamen zum Oberhausener Apple-Store. Großen Andrang gab es auch in Berlin, London, New York oder Tokio. Am Ende zeichneten sich zwei Trends ab: Das Interessse für das teurere, prestigeträchtigere Spitzenmodell 5S, das es ab 699 Euro gibt, scheint größer zu sein als für das günstigere 5C. Und ganz so riesig wie früher ist die Aufregung über die neuen Geräte nicht. "Von einer echten Discountstrategie kann man bei den bunten Modellen nicht reden", sagt Holger Neinhaus von der Beratungsfirma SMP, "eine wirkliche Ausweitung der Produktpalette ist das nicht."

In Oberhausen war das iPhone 5S bereits wenige Minuten nach Ladenöffnung um 10 Uhr ausverkauft, was auf einem großen Schild den wartenden Menschen mitgeteilt wurde. Im deutschen Online-Store von Apple stieg die angegebene Lieferzeit gestern früh bereits auf Oktober an. Das günstigere iPhone 5C war dagegen noch in einem bis drei Tagen zu bekommen — es gibt also genügend Geräte auf Lager. Die Engpässe beim 5S hängen dagegen möglicherweise auch mit Engpässen beim Lieferanten des Fingerabdruck-Sensors zusammen.

Genau diesem Sicherheitssystem haben aber viele Hacker den Kampf angesagt. Bereits vor einigen Tagen kam heraus, dass die Sicherung des iPhone 5S mit dem Fingerabdruck-Sensor eine Lücke hatte: Die Sprachsteuerung Siri war auch ohne die Entriegelung nutzbar — damit könnten auch einige persönliche Daten wie Telefonnummern ausgelesen werden.

Jetzt hat eine Firma 10 000 Dollar an Prämie ausgelobt, wenn Hacker das Sicherheitssystem knacken. "Ich warte nur darauf, dass ich das Gerät in meinen Händen halte. Ich werde die ganze Nacht wach bleiben, um den Sensor zu knacken", kündigte der Hacker David Kennedy an, der einmal als Cyber-Analyst für die US-Marine gearbeitet hat. Apple hat allerdings vorgesorgt und dafür gesorgt, dass die Fingerabdruckdaten des Nutzers nur in seinem Smartphone gespeichert werden und nicht auf Rechnern von Apple.

Die große Frage ist nun, wie gut sich der Verkauf der neuen iPhones entwickelt. Vom bisherigen Spitzenmodell waren in drei Tagen fünf Millionen Stück abgesetzt worden. Der Branchenanalyst Gene Munster von der Investmentfirma Piper Jaffray erwartet nun sechs Millionen Stück. Wirklich viel wäre das nicht, da es ja zwei neue Modelle gibt.

(RP)
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