Düsseldorf/Berlin Niki-Verkauf soll trotz Rechtsstreit gelingen

Düsseldorf/Berlin · Acht von insgesamt rund 20 Jets betrieb der insolvente Wiener Ferienflieger Niki in Düsseldorf. Und obwohl im Moment umstritten ist, ob das Insolvenzverfahren von Niki nun in Berlin fortgeführt wird oder in Österreich fortgeführt werden muss, soll Niki unbedingt unter das Dach der von British-Airways dominierten IAG-Gruppe wandern. Dies erklärten gestern der für Niki zuständige vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther sowie IAG. Als Ergebnis würde Niki Teil des IAG-Ablegers Vueling - also würde es gerade aus Düsseldorf eine Reihe günstiger Verbindungen geben.

Konkret erklärte IAG, man halte am Kauf der Air-Berlin-Tochterfirma fest. Dies gelte, obwohl das Portal Fairplane vor dem Berliner Landgericht erzwungen hatte, dass die Insolvenz von Niki doch in Österreich abgewickelt werden soll. Dagegen legte Niki beim Bundesgerichtshof Beschwerde ein - und leitete sicherheitshalber ein zweites Insolvenzverfahren in Österreich ein. Die Zeit drängt: IAG hat 16,5 Millionen Euro für den Weiterbetrieb von Niki eingezahlt. Spätestens Ende Februar will die Gruppe für 38,5 Millionen Euro Niki mit rund 740 der 1000 Arbeitnehmer sowie vielen Startrechten übernehmen.

Fairplane behauptet, auf einem Insolvenzverfahren in Wien bestehen zu müssen, weil es dort höhere Chancen auf die Erstattung von verfallenen Tickets gäbe. Der Streit um den Ort des Insolvenzverfahrens werde die Rettung von Niki nicht verhindern, weil die Start- und Landerechte noch drei Monate gültig seien, obwohl der Flugbetrieb am 13. Dezember eingestellt wurde. Ein Insolvenzexperte meint, in Wien könne die Vergabe an IAG schnell bestätigt werden. Niki-Betriebsratschef Stefan Tankovits sagt: "Wir sind optimistisch, dass die IAG prinzipiell an Bord bleibt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort