Düsseldorf NRW fordert Aus für Fracking in den Niederlanden

Düsseldorf · Die Niederlande sollen die Arbeiten an ihrem Fracking-Projekt zur Förderung von Erdgas auch im grenznahen Raum stoppen. Das fordert NRW-Umweltminister Johanens Remmel (Grüne) in einer offiziellen Mitteilung an die niederländische Regierung. "Die in Nordrhein-Westfalen bestehenden Bedenken können mit dem derzeit vorliegenden Bericht nicht ausgeräumt werden. Auch aus diesem Grund tritt die Landesregierung dafür ein, die Arbeiten zur Strukturvision Schiefergas nicht fortzuführen", heißt es in der Stellungnahme. Die Landesregierung halte Fracking "bis zur Klärung der damit verbundenen Risiken nicht für verantwortbar".

Die Fracking-Pläne auch für die Grenzregion hatten in NRW tausende Bürger beunruhigt. Im Juni hatte ein Sprecher des niederländischen Wirtschaftsministeriums die Pläne in unserer Zeitung bestätigt. Darauf brach eine Protestwelle los. Bis zum Ende der offiziellen Einspruchsfrist am 9. Juli waren 5300 Stellungnahmen beim niederländischen Wirtschaftsministerium eingegangen. In den meisten davon teilten Bürger, Verbände und Behörden Bedenken mit und forderten, die Pläne zu stoppen. Auch auf niederländischer Seite gibt es Proteste.

Die Strukturvision Schiefergas ist die Grundlage einer Umweltverträglichkeitsprüfung, mit der die Niederlande die Förderung von Erdgasvorkommen in unkonventionellen Lagerstätten mittels Fracking untersuchen möchten. Bei dieser umstrittenen Fördermethode wird ein Chemikalien-Wasser-Mix ins Gestein tief in der Erde gepresst. Umweltminister Remmel warnt nun vor den Folgen für Grund- und Trinkwasser.

Remmel kündigte Gespräche mit der niederländischen Regierung für August an. Darin will er "unsere Position deutlich machen und auf die ökologischen und ökonomischen Gefahren hinweisen, die ein solches Vorhaben gerade für die Grenzregion haben könnte". Zuvor hatte auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) ihre Ablehnung gegenüber Fracking erneuert.

(RP)
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