Berlin Ökostrom: Industrie erhält weiter Milliardenrabatte

Berlin · Der Kostenanstieg bei der Energiewende ist vorerst gebremst. Verbraucher und Wirtschaft können auf etwas Entspannung bei den Strompreisen hoffen. Erstmals sinkt zum 1. Januar 2015 die Ökostrom-Umlage, wenn auch nur minimal von 6,24 auf 6,17 Cent je Kilowattstunde. Diese Absenkung wird bei der über den Strompreis zu zahlenden Umlage bei 3500 Kilowattstunden Verbrauch allerdings nur 2,45 Euro weniger im Jahr ausmachen. Bisher sind bei so einem Verbrauch ohne Mehrwertsteuer 218 Euro zu zahlen.

Die Mini-Ersparnis muss von den Stromversorgern nicht zwangsläufig weitergegeben werden. Zudem dürften die Netzentgelte steigen, die wie die Ökostrom-Umlage Bestandteil des Strompreises sind. Da aber dank des Ökostroms seit Jahren die Einkaufspreise für Strom sinken, sehen Verbraucherschützer dennoch Luft für Strompreissenkungen. "Viele Versorger müssten nach unseren Berechnungen die Strompreise senken", sagte der Energieexperte der NRW-Verbraucherzentrale, Udo Sieverding. Insgesamt beträgt der Ökostrom-Anteil in diesem Jahr bereits 27 Prozent.

Umstritten ist das weiterhin hohe Ausmaß an Rabatten für die energieintensive Industrie und die Schienenbahnen. Die Anzahl der Unternehmen, die für 2015 einen Antrag auf einen Rabatt gestellt haben, liegt bei 2452 und damit leicht über der Zahl des Vorjahres. Allerdings ist die privilegierte Strommenge mit 117,8 Terawattstunden etwas geringer. Unterm Strich soll das Rabattvolumen weiter bei 5,1 Milliarden Euro im Jahr liegen.

(dpa/mar)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort