Entspannung bei Ökostrom-Umlage Verbraucher dürfen auf stabile Stromkosten hoffen

Berlin · Stromkunden können durchatmen: Die Verbraucher in Deutschland können erstmals auf ein leichtes Sinken der Ökostrom-Umlage und damit auf eine Stabilisierung ihrer Stromkosten hoffen.

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Foto: rpo

Trotz hoher Ausgaben für die Vergütung von Solarstrom im Sommer war das Umlagen-Konto mit einem Plus von 1,06 Milliarden Euro Anfang August noch nie so gut gefüllt wie in diesem Jahr. Im Vorjahr war es zum gleichen Zeitpunkt über 1,5 Milliarden Euro im Minus. Nach dem neuen, von den für die Verwaltung des Kontos zuständigen Übertragungsnetzbetreibern veröffentlichten Stand sagten mehrere Fachleute der dpa, dass zumindest eine Stabilisierung oder sogar ein Sinken der Ökostrom-Umlage möglich sei.

Verbraucher und Wirtschaft zahlen die Umlage über den Strompreis. Diesen Einnahmen stehen die Ausgaben für die Vergütung des produzierten Ökostroms gegenüber. Seit 2010 ist die Umlage von zwei Cent auf netto 6,24 Cent je Kilowattstunde in diesem Jahr geklettert. Das aktuelle Plus hängt damit zusammen, dass nach den Anstiegen der Vorjahre ein Puffer eingebaut wurde. Das Öko-Institut und die Denkfabrik Agora Energiewende errechneten bereits im Mai, dass die Förderabgabe auf unter sechs Cent die Kilowattstunde sinken könnte.

Die Ökostrom-Umlage macht derzeit 18 Prozent des Strompreises aus - der Staat profitiert automatisch durch höhere Mehrwertsteuereinnahmen von dieser Entwicklung. Ein Haushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden zahlt ohne Mehrwertsteuer derzeit knapp 250 Euro im Jahr an Ökostrom-Umlage, bei 3500 Kilowattstunden sind es 218 Euro.

Da die Umlage auf Basis des Kontostandes Ende September berechnet und am 15. Oktober veröffentlich wird, gilt der Stand Anfang August als wichtiger Indikator. Allerdings sind August und September Hochmonate der Solarstromproduktion, weshalb noch mit einem Abschmelzen des Milliardenpolsters gerechnet wird. Mit der gerade in Kraft getretenen Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), die Förderkürzungen vorsieht, hat die Entwicklung noch nichts zu tun - die Auswirkungen des Gesetzes werden erst bei der Umlage 2016 richtig sichtbar werden.

(dpa)
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